Vergessen wird bisweilen ein unvollendet gebliebenes Werk, und das ist schade. Mitunter birgt es doch Momente hoher Inspiriertheit - nur eben nicht in eine endgültige Form gebracht. Franz Schuberts Opernprojekt Adrast D 137 ist so ein Fall: Um 1819 herum komponierte Schubert 13 Nummern eines auf den Historien Herodots basierenden Librettos.

Acht Nummern und fünf Entwürfe liegen vor, Musikwissenschafter und Dirigent Mario Aschauer hat das nun mit dem Harmony of Nations Baroque Orchestra eingespielt. Dazu beschenkt man mit Autografenansichten. Es ist also ein interessantes rundes Paket geworden, das Informationen zum Schaffensprozess enthält und also Forschungsarbeit klanglich zugänglich macht.

Der Ö1-Pasticcio-Preis - vergeben in Kooperation mit dem STANDARD und Musikredakteur Ljubisa Tosic als Jurymitglied - geht also an diese Einspielung, die im Rahmen der CD-Reihe Klingende Forschung erscheint. (red, Rondo, DER STANDARD, 25./26.10.2012)