Das Segment der Kleinwagen wächst anscheinend zusehends aus der Nische des Zweitwagens. 40 Prozent der Käufer sind Segment-Neulinge - dazu zählen nicht nur jene, die zum ersten Mal einen Wagen kaufen, sondern auch Umsteiger. Und diese kommen nicht nur aus dem kleineren A-Segment. Der Anteil jener Käufer, die aus einer höheren Fahrzeugklasse kommen, stieg in den letzten zehn Jahren um 37 Prozent.

Foto: renault

Die Gründe dafür sind wohl mannigfaltig. Opa braucht keine Limousine mehr, die Kinder sind aus dem Haus, und die Fahrten werden seltener. Andere haben erkannt, wie viel man beim Autofahren sparen kann, wenn man sich einen Kleinwagen kauft.

Foto: renault

Der ist nämlich nicht nur in der Anschaffung deutlich billiger, sondern auch im Unterhalt. Dabei verbessert sich die Ausstattung so rasant, dass sie mitunter auch nur wenige Jahre alte Limousinen in die Tasche steckt.

Foto: renault

Genau hier setzt Renault das Messer an. Emotionales Design, gute Innenausstattung und sparsame Motoren sollen die vierte Generation des Clio wieder zu einem Topseller machen. Seit seiner Markteinführung 1990 wurden 11,5 Millionen Clios verkauft.

Foto: renault

Die Chancen dafür stehen ganz gut, denn es gibt viele Verbesserungen, auch wenn es den Clio mit Schrägheck nun nur noch als Fünftürer gibt. Das wundert aber auch nicht, wenn man sieht, dass letztes Jahr über 90 Prozent aller bei uns verkauften Schrägheck-Clios Fünftürer waren.

Foto: renault

Renault Design-Chef Laurens van den Acker schenkt dem Clio ein frecheres Äußeres entsprechend der neuen Designphilosophie. Er spielt mit konvexen und konkaven Flächen, hebt die Gürtellinie, zieht die Fensterlinie hinten nach oben und die Windschutzscheibe weit nach vorne.

Foto: renault

Im Innenraum wird nun auch alles besser. Sogar knallige Farben finden auf Wunsch großflächig Platz. Dazu gibt es Lackflächen und eine angenehmere Haptik. Der elektronische Clou kommt aber erst nächstes Jahr: R-Link.

Foto: renault

Dabei handelt es sich um den Tablet im Auto, der Radio und Navigation bietet, mit Apps aber auch Anwendungen wie Spiele, Mail und wer weiß was noch?

Foto: renault

Spannender ist aber die Revo lution bei den Motoren. Renault kratzt mit dem Clio nämlich am 3-Liter-Auto. Der verbrauchsoptimierte 90-PS-Turbo-Diesel kommt laut Normverbrauch mit 3,2 Liter Diesel 100 Kilometer weit. Im B-Segment werden aber zum Großteil Benzinmotoren gekauft. Darum spendiert Renault dem Clio auch einen 3-Zylinder-Turbo-Benziner mit 90 PS. Ihn gibt es ebenso in einer verbrauchsoptimierten Version, die sich mit 4,3 Liter Superbenzin begnügt.

Foto: renault

In der Praxis gilt aber, Turbo läuft und säuft. Wer flott vorankommen will, muss schon das Gaspedal martern und schafft dann aber nicht ansatzweise einen Verbrauch unter fünf Liter. Downsizing kann bei der gehetzten Überlandfahrt ins Geld gehen, ist aber bei der vorausschauenden Fahrt in der Stadt der Sparmeister. Also doch Town-Sizing?

Foto: renault

Obwohl der Clio nun etwas länger und breiter ist, braucht er weniger als sein Vorgänger. Die vierte Generation ist um 45 Millimeter niedriger, hat serienmäßig eine Stopp-Start-Automatik, grafitbeschichtete Kolbenschäfte, eigens behandelte Ventilstößel für weniger Reibung und eine stufenlos  variable Ölpumpe.

Foto: renault

Zusammen mit der Gewichtsreduzierung spart man so bis zu 20 Prozent Sprit. Die verbrauchsoptimierten Modelle haben zudem eine längere Übersetzung, und eine Heckklappe aus Polypropylen. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 25./26.10.2012)

Link
Renault

Foto: renault