München - Drei verschollen geglaubte Musikhandschriften von Friedrich dem Großen sind in den Kunstsammlungen der Veste Coburg gefunden worden. Bei den "Coburger Sonaten" handle es sich um Kompositionen für Flöte und Cembalo, teilten die Münchner Arbeitsstelle des internationalen Quellenlexikons der Musik RISM (Répertoire International des Sources Musicales) und die Kunstsammlungen der Veste Coburg am Mittwoch mit. Der Fund sei eine kleine Sensation - von den Kompositionen Friedrichs II. seien nur sehr wenige in seiner eigenhändigen Niederschrift vorhanden. Sie sollen am 15. November vorgestellt werden.

Von den 121 Flötensonaten des Königs von Preußen seien bisher nur zwei originale Handschriften bekannt gewesen, die in Weimar und Berlin die Jahrhunderte überdauerten. "Die Handschrift ist vor allem deshalb wichtig, weil man daran sehen kann, dass der König nicht nur die Flötenstimme, sondern die ganze Komposition selbst verfertigt hat", sagte der Münchner Musikwissenschaftler Helmut Lauterwasser.

Die Handschriftensammlung, die Briefe berühmter Persönlichkeiten ebenso umfasst wie Kompositionen, Abschriften und andere Dokumente, sei bereits im 19. Jahrhundert angelegt worden. Der Fund sei aber erschwert gewesen, weil Friedrich der Große nicht als Komponist eingeordnet war.

In Ausstellungen und Feiern wurde in diesem Jahr der 300. Geburtstag von Friedrich dem Großen begangen. Der Preußen-König war Musikliebhaber und spielte selbst Querflöte. (APA, 7.11.2012)