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Femtech will auch Bewusstseinsbildung betreiben.

Foto: APA/epa/Morrison

Frauen in Forschung und Technik sind nach wie vor in der Minderheit. Trotz besserer Jobaussichten und höherer Bezahlung entscheiden sich wenige Frauen für diese beruflichen Möglichkeiten. Gerade deshalb ist es wichtig, Forscherinnen und Technikerinnen in der Öffentlichkeit auch ein Gesicht zu geben und Rahmenbedingungen zu schaffen, die gleiche Chancen für beide Geschlechter ermöglichen. Mit der etablierten Initiative " Femtech" des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) soll genau dieses ermöglicht werden.

Dabei setzt die Initiative einerseits auf Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung sowie zur Sichtbarmachung von Frauen in Forschung und Technologie. So wird seit 2005 die Expertin des Monats von einer interdisziplinären Jury gekürt. Nominiert dafür werden Frauen aus der Femtech-Expertinnendatenbank, die in der technologieorientierten Forschung mit Erfolg tätig sind. Die Entscheidung für November steht noch aus. Im Oktober fiel dabei die Wahl auf Cornelia Schneider. Sie ist seit 2009 Leiterin des Kompetenzschwerpunktes e-Health und Ambient Assisted Living (AAL) in der Salzburg Research Forschungsgesellschaft.

Informationen austauschen

Weiters finden regelmäßig Netzwerktreffen statt, bei denen sich Forscher und Forscherinnen kennenlernen können, wo aber auch Informationen über forschungs- und technologierelevante Themen ausgetauscht werden. Das nächste Netzwerktreffen findet am 19. November im TechGate Vienna statt. Das Thema: Chancengleichheit und Exzellenz, eine Frage der Forschungskultur? Unter anderem am Beispiel Schwedens als Innovation-Leader sollen dabei wesentliche Ingredienzien und Qualitäten einer innovativen Forschungskultur aufgezeigt werden. Weiters wird mittels "Humanressourcen Barometer" Einblick in die Datenlage der verschiedenen Forschungswelten gegeben und gezeigt, inwieweit die Chancengleichheit von Frauen und Männern dabei eine Rolle spielt.

Femtech steht seit 2011 unter dem Förderschwerpunkt "Talente nützen: Chancengleichheit". Damit aber alle Talente des Landes genützt werden, braucht es neben der Bewusstseinsbildung auch spezielle Fördermaßnahmen mit dem Ziel, faire Rahmenbedingungen für beide Geschlechter in der österreichischen Forschungslandschaft zu schaffen. Dazu gehören neben Nachwuchsförderung für Praktika von Schülerinnen und Schülern auch konkrete Förderungen für Forschungsprojekte und Dissertationen sowie Unterstützungen beim Umzug nach Österreich. (Gudrun Ostermann, DER STANDARD, 10./11.11.2012)