Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young befragte 520 internationale Unternehmen für die Studie "Global Mobility Effectiveness Survey 2012" zu Erfahrungen mit der Entsendungspolitik. Die Pläne selbst zeigten sich der jeweiligen unternehmerischen Expansion entsprechend ambitioniert, Probleme gebe es unter anderem hinsichtlich der Vorbehalte potenzieller Expats bzw. auch bei der Weiterentwicklung der Karrierewege von "Heimkehrern". Immer mehr Unternehmen entsenden hochqualifizierte Mitarbeiter in die Bric-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) und nach Afrika, heißt es: 48 Prozent der Unternehmen haben ihre Entsendungen 2012 im Vergleich zum Vorjahr erhöht, 60 Prozent wollen sie bis 2015 weiter steigern.

Im Fokus stehen China und Afrika - Brasilien sei im Kommen: Bis 2015 soll die Zahl der nach Brasilien Entsendeten um 56 Prozent steigen. Allerdings stehen davor noch die vielen Vorbehalte potenzieller Expats: Insbesondere Indien und China seien wenig beliebte Entsendungsziele, heißt es. Als Gründe werden Sicherheitsrisiken, schlechte Unterbringungsmöglichkeiten und unangemessene Schulmöglichkeiten genannt, so die Studie weiter.

Wechsel nach Rückkehr

Häufig auftretende Probleme im Ausland seien familiärer Natur, häufig gebe es Differenzen über Art und Höhe der Kompensationsleistung sowie im Umgang mit kulturellen Unterschieden. Dazu komme, dass ein ins Ausland entsandter hochqualifizierter Manager nicht nur drei- bis sechsmal so viel koste wie ein Kollege, der am heimischen Standort bleibt. Viele Unternehmen haben es bislang nicht geschafft, vom Wissen ihrer Expats zu profitieren: Jeder zehnte Rückkehrer wechselt innerhalb von zwei Jahren das Unternehmen, 27 Prozent nehmen wieder ihre alten Stellen ein - und sehen dadurch häufig im Wechsel die Chance zu einer beruflichen Verbesserung. (haa, DER STANDARD, 17./18.11.2012)