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Modefirmen sperren zu.

Foto: AP/Gregorio Borgia

Rom - Die italienische Mode- und Textilbranche stöhnt unter dem Druck der Krise. Seit 2007 seien 100.000 Unternehmen verloren gegangen. Allein in den ersten drei Quartalen 2012 mussten 3.000 Betriebe schließen, teilte der Verband Fisma Confesercenti mit. Die Modeindustrie verlangt von der Regierung Monti einen Rettungsplan gegen die Krise. "Die Lage ist sehr schwierig, doch bisher sind nur schwache Maßnahmen ergriffen worden", klagte ein Verbandssprecher.

Dabei würde die Mode- und Textilbranche mehr Aufmerksamkeit verdienen. Sie leide an einer strukturellen Schwäche, weil sie mehrheitlich aus Klein- und Mittelbetrieben bestehe, die vom finanziellen Standpunkt fragil seien. "Der Ausweg aus der Krise wird lang sein. Wir können mit keinen Wundern rechnen. Für eine Besserung der Lage müssen wir auf das nächste Jahr warten", verlautete aus dem Verband.

Dabei mache Italien 25 Prozent der europäischen Modebranche aus. Fast 160.000 Unternehmen seien in der Mode-und Schuhbranche aktiv. Der Sektor beschäftige 320.000 Personen und generiere einen Umsatz von 72 Mrd. Euro.

Der Verband Fisma Confesercenti forderte Steuerbegünstigungen für Modeunternehmen, sowie eine Senkung der Mehrwertsteuer. Wegen der Krise seien viele Betriebe gezwungen worden, stark auf Ausgabenkürzungen zu setzen. Die meisten mussten Personal kürzen. Unternehmer seien stark von Liquiditätsengpässen belastet. Bis Ende des Jahres rechnet der Verband der italienischen Modeindustrie mit einem 5,5-prozentigen Umsatzrückgang. (APA, 18.11.2012)