Bild nicht mehr verfügbar.

Bei der Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft am Dienstag wurden Videos gezeigt, auf denen Probesprengungen zu sehen sein sollen

REUTERS/Slawomir Kaminski/Agencja Gazeta

Bild nicht mehr verfügbar.

Das Arsenal des gescheiterten Attentäters

Foto: REUTERS/Polish Prosecutors Office

Warschau - In Polen ist offiziellen Angaben zufolge ein Anschlag auf das Parlament vereitelt worden. Die Staatsanwaltschaft gab am Dienstag bekannt, einen Mann verhaftet zu haben, der geplant habe, vor dem Parlament ein mit vier Tonnen Sprengstoff beladenen Laster in die Luft zu jagen. Bei dem Mann handele es sich um einen Lektor der Agraruniversität von Krakau. 

Waffen und Munition aus Belgien

Er habe in Polen und Belgien ein kleines Arsenal von Sprengstoffen, Waffen und ferngesteuerten Zündern zusammengetragen. Bei ihm seien Hexogen und Tetryl sichergestellt worden. Zudem habe er versucht, Gleichgesinnte für sein Vorhaben zu gewinnen.

"Der Verdächtige gehört keiner politischen Partei oder Gruppierung an", sagte Staatsanwalt Piotr Krason. "Seinen eigenen Angaben zufolge hat er aus nationalistischen, antisemitischen und fremdenfeindlichen Motiven gehandelt."Der Tageszeitung "Wprost" zufolge wurden gemeinsam mit dem als "Brunon K." bezeichneten Verdächtigen zwei weitere Personen festgenommen.

Einem Fernsehbericht zufolge hat sich der 45-jährige  Verdächtige an den Plänen des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik orientieren wollen. Dieser hatte im Juli 2011 einen Bombenanschlag auf das Osloer Regierungsviertel verübt und dann auf der Insel Utöya unter den Teilnehmern eines Ferienlagers der sozialdemokratischen Jugend ein Massaker verübt. 77 Menschen kamen dabei ums Leben.

Teilgeständnis

Der Verdächtige ist bereits seit Wochen im Gewahrsam der Polizei und soll bereits ein Teilgeständnis abgelegt haben. Der Anschlag sei für den 11. November geplant gewesen, dem polnischen Unabhängigkeitstag, an dem heuer 20.000 Nationalisten durch die Hauptstadt zogen und sich stellenweise Straßenschlachten mit der Polizei lieferten. (red/APA, derStandard.at, 20.11.2012)