Nach den unendlich scheinenden Weiten des Outbacks, fliegen wir nach Cairns zu unserer Weiterreise an der Ostküste Australiens. In Cairns wohnen wir im Bay Village Tropical Retreat des Österreichers Klaus Ullrich, der seit 2001 in Cairns ansässig ist. Das Hotel ist bei deutschsprachigen Urlaubern sehr beliebt, die "Amtssprache" ist hier eindeutig Deutsch.

Foto: Erich E.

Aber nicht nur nächtigen kann man hier. Sein Restaurant ist seit Jahren das beste Themenrestaurant in Cairns, die Küche ist aber den Tropen angepasst und bietet balinesische Spezialitäten. Einen hervorragenden Weinkeller findet man ebenfalls mit einem kühlen grünen Veltliner.

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Eine Attraktion in Cairns ist der Kuranda Nationalpark. Wir buchen die Kombination Fahrt nach Kuranda mit der Eisenbahn und Rückfahrt mit der Seilbahn. Der Zug fährt direkt von Cairns ca. zweieinhalb Stunden nach Kuranda. Wir sitzen in nostalgischen Waggons. Die Bahnlinie wurde unter großen Anstrengungen Ende des 19 Jahrhunderts erbaut. Die 34 Kilometer lange Strecke windet sich von Meeresniveau durch den Regenwald die Tablelands hoch und führt über 40 Brücken und 15 Tunnel.

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An den besonders fotogenen Streckenabschnitten fährt der Zug im Schritttempo damit genügend Zeit für Fotos vorhanden ist. Die Trasse ist direkt in den Berghang gebaut worden und dieser Wasserfall war zum Greifen nahe.

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Aber auch der Bau der Brücken war eine große Herausforderung. Nicht nur das diese über zum Teil tiefe Einschnitte gespannt wurden, das Fundament stand an zum Teil auf steilen Abhängen und der Regenwald war ebenfalls keine Bauerleichterung. Jeder der an dem Bahnbau mitarbeiten wollte, musste seine Hacke und Schaufel mitbringen.

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Eine Station ist der Barron's Fall. Der Barron River stürzt hier von großer Höhe 260 Meter in die Tiefe. Da es nach über einem Monat wieder geregnet hatte war genügend Wasser für spektakuläre Bilder vorhanden.

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Der Barron River ist aber auch breit und tief genug, um ihn mit einem Schiff zu befahren. Dichter Regenwald säumt seine Ufer. Touren mit dem Boot werden von Kuranda aus angeboten.

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In Kuranda gibt es einen kleinen Zoo mit Süßwasserkrokodilen. Süßwasserkrokodile, von den Australiern liebevoll "sweeties" genannt, sind im Gegensatz zu den Salzwasserkrokodilen - "salties" - harmlos. Trotzdem beobachteten wir die "sweeties" im Zoo lieber als in der freien Wildbahn.

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Koalas sind in der freien Wildbahn schon eher selten zu finden. Die Eukalyptusbäume wurden teilweise gefällt und der Lebensraum damit zum Teil drastisch eingeschränkt. Es gibt viele Arten von Eukalyptusbäumen, aber nicht alle sind für die Ernährung der Koalas geeignet. Die Tiere sind sie nachtaktiv und verbringen den Tag, wie dieses schöne Exemplar, schlafend.

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Mit der Skyrail geht es dann über die Baumkronen des Regenwaldes von Kuranda zurück auf Meeresniveau. An zwei Stationen wird ein Zwischenstopp eingelegt, der erste bei den Barron Falls und der zweite direkt im Regenwald. Hier machen wir einen kleinen Rundgang und betrachten die Baumriesen von unten.

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Das Dach des Regenwaldes ist bei der Gondelfahrt nur einige Meter unter uns. Alle Pflanzen streben zum Licht, daher sind auf vielen hohen Bäumen noch andere Pflanzen als "Gäste" in den Baumwipfel einquartiert.

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Auf der Fahrt durch die Atherton Tablelands halten wir bei diesem spektakulären Outlook an. Wie durch ein Fenster blickt man auf diesen etwa 300 Meter tiefer liegenden Fluss. Leider werden wir durch plötzlich auftauchende Moskitoschwärme in unser Auto vertrieben.

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Ebenfalls in den Atherton Tablelands liegt der Milla Milla Wasserfall, der ein beliebtes Ziel für Picknicks aber auch für ein kurzes Bad im klaren Wasser ist.

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Ein verfallenes Schloss in Australien! Der spanische Einwanderer Jose Paronella verwirklichte sich seinen Traum von einem Schloss. Er kam als mittelloser Einwanderer 1913 nach Australien und arbeitete als Zuckerrohrschneider. Nach einigen Jahren erwarb er kleine, wirtschaftlich nicht erfolgreiche Farmen, die er aufbaute, sanierte und wieder verkaufte. Zu kleinem Wohlstand gekommen, kehrte er 1924 nach Spanien zurück und heiratete ein Mädchen aus seinem Geburtsort. Die Hochzeitsreise durch Spanien widmete er der Besichtigung von Schlössern. Wieder in Australien, suchte er einen Platz um seinen Traum zu verwirklichen.

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Heute sind die Reste des Schlosses ein Museum, welches auch nicht mehr im Besitz der Familie Paronella steht. Nach dem Tod von Jose Paronella und dem frühen Tod seines Sohnes, verkaufte die Enkelin den Besitz.

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Der Wasserfall war für den Standort ausschlaggebend. Jose Paronella fand die Lage am Fluss mit dem Wasserfall ideal für den Bau seines Schlosses. Das Schloss wurde in den 1930er Jahren fertiggestellt und war das erste Gebäude in Nordqueensland mit eigener Stromversorgung, gewonnen aus der Wasserkraft des Flusses. Die schwankende Hängebrücke wurde von Pionieren der Army erst viel später erbaut.

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Diese Treppe war der erste Schritt für den weiteren Bau. Über sie wurde der benötigte Sand aus dem Fluss per Hand transportiert. Der Sand des Flusses stellte sich aber im Nachhinein als wenig geeignet für die Festigkeit des Zements heraus.

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Jose Paronella baute nicht nur ein Schloss, er pflanzte auch diese Kauri Baumallee. Insgesamt sind 7.500 tropische Pflanzen in dem Park beheimatet. Durch diese Allee flanieren die Liebespaare zum "Tunnel of Love", einem ca. 40 Meter langen Tunnel, der ebenfalls vom Schlossherren angelegt wurde.

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Jose Paronella war ein ausgezeichneter Geschäftsmann. Er vermarktete seinen Park gegen Gebühr an Besucher, welche hier picknicken, baden und Sport betreiben konnten. Es gab auch einen riesigen Ballsaal mit elektrischer Beleuchtung, den er für Feste und Hochzeiten vermietete. Auf dieser Grünfläche waren zwei Tennisplätze angelegt.

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Der Strand von Palm Cove, wo wir einige Tage verbringen. Palm Cove ist ein reiner Badeort mit Promenade am Strand und vielen Restaurants, Hotels und Apartments. Die Strände in Australien sind naturbelassen, also ohne Strandliegen oder Sonnenschirme. Dafür gibt es Beachparks mit Umkleidekabinen, Toiletten und Grillgelegenheiten. An manchen Strandabschnitten gibt es auch eine Baywatch. (Erich E., derStandard.at, 22.11.2012)

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