Wien/Linz - Die Zahl der Arbeitslosen älteren Personen ist im Oktober um elf Prozent gestiegen, dagegen will die Arbeiterkammer (AK) gegensteuern. In ihrer Hauptversammlung heute, Donnerstag, in Linz forderte sie "wirksame finanzielle Anreize für die Unternehmen, die Alterung der Erwerbsbevölkerung in ihrer Personalpolitik zu berücksichtigen, altersgerechte Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, in betriebliche Gesundheitsförderung und betriebliche Aus- und Weiterbildung auch für gering qualifizierte und/oder ältere ArbeitnehmerInnen zu investieren und verstärkt ältere, auch gesundheitlich beeinträchtigte ArbeitnehmerInnen bis zum Erreichen des Pensionsalters aktiv zu beschäftigen".

An Gesundheitsförderung koppeln

Diese Anreize sollen durch ein Bonus-Malus-System erreicht werden. Dieses soll zeitgleich mit den Veränderungen bei der Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension in Kraft gesetzt werden kann, so die Kammer in einer Aussendung. Nach einem Übergangszeitraum soll der Malus jene Unternehmen treffen, die über keine eigene qualitätsgesicherte Gesundheitsförderungssysteme verfügen oder sich als kleine und mittlere Unternehmen nicht an Gesundheitsförderungsprogrammen der Sozialversicherungsträger beteiligen, die ältere Arbeitnehmer ohne wirtschaftliche Notwendigkeit kündigen und im Vergleich zur Altersstruktur der Erwerbsbevölkerung einen zu geringen Anteil an älteren Arbeitnehmern beschäftigen.

Im Problemfeld Jugendarbeitslosigkeit fordert die AK eine "Jugendgarantie" - Jugendliche sollen dadurch binnen vier Monaten nach Beendigung der Schule einen Ausbildungsplatz garantiert bekommen.

Reallohnerhöhung

Weiters fordert die Kammer angesichts der Bedeutung des Inlandskonsums in der Wirtschaftskrise eine spürbare Reallohnerhöhung, insbesondere für alle Arbeitnehmer mit einem sehr niedrigen Einkommen. Des weiteren spricht sich die Arbeiterkammer für Investitionen im Bereich des sozialen Wohnbaus, des öffentlichen Verkehrs und der Energieinfrastruktur aus. (APA, 22.11.2012)