Diese Woche (bis inkl. 30. November) steht im Dorotheum (Wien) mit der vierten auch die letzte Auktionswoche des Jahres auf dem Programm. Zum Höhepunkt des dieserart zelebrierten Saisonfinales - davon ausgenommen sind die bis inklusive 21. Dezember stattfindenden kleineren Versteigerungen - reicht man Hochwertiges aus mehreren Sparten.

Der Auftakt oblag Pretiosen der Kategorie Jugendstil (26.11.). Französische Glaskunst - darunter die kleine Gallé-Tischlampe "Eisvogel & Eintagsfliegen" (siehe Abb.; Kaufpreis 12.500 Euro) - fand dabei ebenso Gefallen wie Kreationen von Josef Hoffmann: etwa eine Messingtischlampe (12.744) oder eine 1905 entworfene und von der Wiener Werkstätte für die Familie Primavesi ausgeführte versilberte Kassette, für die mit 61.300 Euro der Tageshöchstwert der Sitzung bewilligt wurde (Umsatz rd. 824.000 Euro; Verkaufsquote 59 %).

Foto: Dorotheum

In der Sparte Design (27.11.) warten neben zahlreichen zeitgenössischen Klassikern - u.a. Zaha Hadids "Z.Chair" (2011), taxiert auf das kleine Vermögen von 190.000 bis 230.000 Euro - auch herausragende Einzelstücke. Zu den attraktivsten Blickfängen gehört ein von Gio Ponti (Entwurf) und Piero Fornasetti (Hinterglasmalerei) 1940 für Fontana Arte (siehe Abb.) entworfene Schrank: zwischen 95.000 und 130.000 Euro erwarten die Dorotheums-Experten für dieses Unikat.

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Im Bereich bildender Kunst liegt der Schwerpunkt bei Klassischer Moderne (28.11.) und zeitgenössischer Kunst (29.11.). Bei jenen Sektionen macht sich die zunehmende Internationalisierung des Angebotes insofern bemerkbar, als - im Vergleich zu den Vorjahren - österreichische Kunstwerke eine Minderheit stellen. Gustav Klimt und Egon Schiele halten freilich die Stellung, von letzterem offeriert das Dorotheum ein Jugendwerk Schieles: das Ölbild „Haus in Hütteldorf" (siehe Abb.) malte Schiele 1907 im Alter von 17 Jahren und soll bis zu 220.000 Euro einspielen.

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Bei Zeitgenössischem stehen weltweit anerkannte Kunstschaffende gewissermaßen Parade: Von Robert Clark Indiana wartet beispielsweise ein Werk aus der 1964 begonnenen Serie "Exploding Numbers" auf einen neuen Besitzer, konkret "Eight" (100.000-150.000 Euro), das sowohl Unendlichkeit als auch den reifen, in sich ruhenden Menschen symbolisiert (siehe Abb.).

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Von Jannis Kounellis, dem Mitbegründer der Arte Povera Bewegung, wartet ein monumentales Werk (1987/88, siehe Abb.; 130.000-300.000 Euro) aus Eisenplatten, historischen Nähmaschinen und einer Propangasflasche, die auf der Bildfläche Feuer speien lässt - zumindest in der Theorie, so feuerpolizeiliche Bestimmungen diese Pyroshow auch zulassen. (Olga Kronsteiner, derStandard.at, 27.11.2012)

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