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SchülerInnen in Shanghai.

Foto: Reuters/CARLOS BARRIA

Peking - China erwägt angesichts der alternden Bevölkerung offenbar eine weitere Lockerung seiner Ein-Kind-Politik. ExpertInnen-Vorschlägen für die Regierung zufolge soll Paaren in Städten künftig ein zweites Kind erlaubt werden, wie Regierungsberater Zhang Weiqing der Zeitung "China Daily" sagte. Bisher ist dies nur unter der Voraussetzung möglich, dass kein Elternteil eigene Geschwister hat. In ländlichen Gebieten gelten bereits lockerere Bestimmungen. WissenschaftlerInnen warnen davor, dass die Ein-Kind-Politik zu einer schnell alternden Bevölkerung führe, was die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes bedrohe.

Die Lockerung der Familienpolitik für städtische BewohnerInnen könnte zuerst in "wirtschaftlich erfolgreichen Regionen" sowie an Orten, die sich streng an die bisherigen Regeln gehalten hätten, erfolgen, berichtete die Zeitung weiter. Jede Art der Änderung würde schrittweise eingeführt, betonte Zhang.

Kritik: Erzwungene Abtreibungen

Das bevölkerungsreichste Land der Erde hatte die Geburtenbegrenzung 1979 eingeführt. GegnerInnen kritisierten, die Regeln würden durch erzwungene Abtreibungen durchgesetzt. Angeordnete Schwangerschaftsabbrüche sind in China zwar illegal, doch gab es immer wieder Berichte über erzwungene Eingriffe, um die Geburtenrate einzuhalten. Zuletzt hatte für Aufsehen gesorgt, dass Beamte eine Frau in der nordwestlichen Provinz Shaanxi dazu anhielten, ihre Schwangerschaft im siebten Monat zu beenden. (APA, 29.11.2012)