Zum jährlichen Welt Aids Tag am 1. Dezember mahnt Petra Bayr, Bundessprecherin für globale Entwicklung der SPÖ, trotz sinkender Infektionsraten mit dem HI-Virus von Entwarnung zu sprechen. Laut Angaben der Vereinten Nationen gab es im vergangenen Jahr 700.000 weniger Infektionen als noch 2001. Für Bayr zwar ein "wichtiger Fortschritt, dennoch sind die 1,7 Millionen Todesfälle im Jahr 2011 durch Aids einfach zu viel".

Südlich der Sahara seien 60 Prozent aller Personen, die mit dem HI-Virus infiziert sind oder an Aids erkrankten, Frauen. Diese sind aufgrund geschlechtsspezifischer Rollenbilder mehrfachen Risiken wie erzwungenen sexuellen Kontakten ausgesetzt. "Bildung und wirtschaftliche Unabhängigkeit", so Bayr in einer Aussendung, "sind die beiden Schlüsselfaktoren, um Frauen vor einer Infektion mit HIV zu schützen". Laut UNAIDS haben weltweit nur 38 Prozent aller jungen Frauen umfassendes Wissen über Verhütung von Geschlechtskrankheiten und HIV. Aufklärung und das Recht auf Selbstbestimmung seien das Um und Auf, so Bayr.

Frauen lesen gegen Aids

In Kooperation laden Aids-Hilfe und SPÖ-Frauen am 4. Dezember daher ins ega:frauen im zentrum, um diese Problematiken zu thematisieren. Eine Lesung aus dem Buch der Mosambikanerin Paulina Chiziane und ein Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm "Whisper down the lane", der von vier Frauen in Kenia berichtet, die einschneidende Lebensveränderungen durch HIV erfahren haben, bilden den Rahmen der Veranstaltung. Musikalische Untermalung kommt von Ensemblemitgliedern afrikanischer Herkunft des "femous orchestra". (red, dieStandard.at, 30.11.2012)