Wien - Das Sportsponsoringvolumen hat im Vorjahr in Österreich mit 575 Mio. Euro oder 15 Prozent des gesamten Brutto-Werbevolumens von 3,84 Mrd. Euro ein Allzeithoch erreicht. Für das laufende Jahr wird gegenüber 2011 wieder mit einer Steigerung gerechnet. Sukkus des Montagabend von der Sporthilfe präsentierten "Sponsoring-Barometer Österreich", ist, das Engagement der Firmen im relativ krisenresistenten Sponsoring steigt - in Sachen Dauer und Intensität bzw. Kreativität.

Erstellt hat die Studie das "Europäische Sponsoring-Börse" mit Sitz in der Schweiz und die Organisation "Sport + Markt" für Sporthilfe, Bundessport Organisation, Wirtschaftskammer und die Marketing- und Werbeagentur WWP Weirather - Wenzel & Partner GesmbH. Befragt wurden 90 österreichische Unternehmen, die bereits in der Werbung aktiv sind - von denen, wie die Untersuchung zeigt, knapp 50 Prozent in den kommenden beiden Jahren Sponsoring betreiben wollen. Und dabei wollten die Unternehmen viel zurückhaben, erklärte Veit Wolff von "Sport + Markt".

Gestiegen ist in der Befragung allerdings der Anteil der Unternehmen, die künftig kein Sponsoring planen. Heuer gingen 39 Prozent der Befragten davon aus, vor zwei Jahren waren es 23 Prozent gewesen, vor vier Jahren 20 Prozent (die Studie wird alle zwei Jahre durchgeführt).

Wermutstropfen: "Unklarheit bei Hospitality-Einladungen"

Tritt ein Unternehmen als Sponsor auf, so "kommt es am Sport nicht vorbei", so Wolff. 93 Prozent gaben an den Sportbereich für Sponsoring zu nutzen, 63 Prozent Kunst- und Kultur, 44 Prozent Soziales (Bildung, Gesundheit usw.). Demnach ist das Kunstsponsoring in Österreich im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz laut Wolff "sehr hoch", das Soziosponsoring allerdings "sehr schwach".

Unverzichtbar sei prinzipiell das Vernetzen der Sponsoringaktivitäten einer Firma mit der gesamten Kommunikationsstrategie. Dabei sind Aktivitäten in sozialen Netzwerken inzwischen "fast unverzichtbar" geworden.

Als Wermutstropfen könnte die "Unklarheit bei Hospitality-Einladungen" bei einigen Unternehmen gewertet werden. Grund ist das Lobbying-Gesetz, 41 Prozent der befragten Firmen gaben an, nun eher weniger Einladungen aussprechen zu wollen (2010: 18 Prozent). 48 Prozent wollen unverändert viele Einladungen aussprechen (2010: 51 Prozent). Die BSO-Geschäftsführerin Barbara Spindler kündigte dahingehend an, mit einem Leitfaden Abhilfe schaffen zu wollen. Sie als auch Toni Schutti, Sporthilfe-Geschäftsführer, betonten die Wichtigkeit der Studie für ihre Arbeit in der Sportler-Unterstützung. (APA, 4.12.2012)