Nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland gibt es schon länger Warnungen vor einer drohenden massiven Wohnungsknappheit. Insbesondere für Geringverdiener und den Mittelstand entstehe zuwenig neuer Wohnraum.

Großstädte am stärksten betroffen

Der Präsident des Deutschen Mieterbunds, Franz-Georg Rips, hat den Mangel nun gegenüber der "Bild"-Zeitung auf 250.000 Mietwohnungen beziffert. "Das Problem trifft junge Familien, Rentner, einkommensschwache Haushalte und Normalverdiener", sagte er der Zeitung.

Am stärksten seien die Menschen in den Großstädten betroffen. Der Mieterbund fordert von der deutschen Regierung mehr Fördermittel für den Wohnungsneubau.

Erst im vergangenen August hatte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, auf den Mangel an bezahlbaren Wohnungen aufmerksam gemacht. In den unteren Mietpreissegmenten werde zuwenig neu gebaut, kritisierte damals auch der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW).

Ein Drittel weniger Sozialwohnungen

Nach früheren Angaben des Mieterbundes zahlen Mieter bereits mehr als ein Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens (34,1 Prozent) für Miete und Nebenkosten - so viel wie noch nie. Nach Angaben der Organisation fehlen in den zehn deutschen Städten mit dem stärksten Wohnungsmangel insgesamt 100.000 Mietwohnungen - allein 31.000 davon in München, 17.500 in Frankfurt und 15.000 in Hamburg. Die Zahl der Sozialwohnungen sei zwischen 2002 und 2010 um rund ein Drittel von knapp 2,5 Millionen auf knapp 1,7 Millionen Wohnungen zurückgegangen. (red/APA, derStandard.at, 6.12.2012)