Vor Weihnachten bleibt der eine oder andere Sitznachbar schon einmal "krank" zuhause.

Foto: Matthias Cremer/derStandard.at

Gerade in den letzten Tagen vor den Weihnachtsferien halten die seltsamsten Epidemien unzählige Kinder vom Schulbesuch ab. Grippale Infekte, Brechdurchfälle, Ohrenentzündungen sonder Zahl räumen um den 20. 12. herum die Klassenzimmer leer. Es ist aber nicht der nahende Weltuntergang 2012, nein, dieses Phänomen gibt es schon seit Jahren.

Es hängt, der Verdacht liegt nah und ist nicht unbegründet, mit der exorbitanten Preissteigerung zusammen, die Urlaubsreisen in den Ferienzeiten zu verzeichnen haben. Reisen, die zu einem Termin eine Woche zuvor durchaus leistbar sind, kosten mit oder unmittelbar vor Ferienbeginn gut das Doppelte. Das schmerzt vor allem Eltern schulpflichtiger Kinder. Manche zögern nicht, ihre Sprösslinge unter Vorschiebung falscher Tatsachen vom Schulbesuch zu befreien und nachträglich mit den fantasievollsten Entschuldigungen auszustatten. 

Andere wollen ihren Nachwuchs nicht in die Situation der Notlüge bringen und bleiben bei der Wahrheit. Auf so viel Ehrlichkeit reagieren nicht alle Lehrer positiv, versteht sich. Also bleibt nur lügen, blechen - oder zu Hause bleiben. (Tanja Paar, derStandard.at, 12.12.2012)