Die an der Universität Bielefeld hergestellten Riesenmoleküle aus 176 Metallatomen haben schon mehrfach für Aufsehen gesorgt. Nun haben Chemiker um Achim Müller eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: Ihr Riesenmolekül kann selbst größere Mengen verschiedener Substanzen aus seiner Umgebung integrieren - ohne dabei seine äußere Form zu verlieren.

Im Kontakt mit seiner Umgebung zeigt das Bielefelder Riesenmolekül eine erstaunliche Anpassungsgabe: Aus einer umgebenden Lösung kann es selbst größere Mengen verschiedener Substanzen gleichsam "verschlucken". Dies gilt etwa für einen ebenfalls großen, 64-gliedrigen Ring aus Kalium- und Sulfat-Ionen, die unter anderem in Mineralwasser vorkommen.

Der Ring wird mit hoher Symmetrie in das Riesenrad eingebaut, indem sich einige Ring-Baueinheiten logisch nachvollziehbar umorientieren und andere nach außen abgegeben werden, wie die Forscher in der internationalen Fachzeitschrift "Chemistry - A European Journal" schreiben. Müller betont: "Das Besondere hierbei ist, dass die äußere Form des Riesenmoleküls intakt bleibt. Zu untersuchen bleibt nun, wie sich die Eigenschaften des neuen Gesamtsystems ändern." (red, derStandard.at, 16.12.2012)