Am 27.12. ging die Zusammenarbeit zwischen M-Media und der Tageszeitung Presse zu Ende. Fünf Jahre lang gestaltete das Redaktionsteam von M-Media jeden Mittwoch eine Seite rund um Integration. "Nach 5 Jahren Kooperation verdienen wir von der aktuellen Chefredaktion kein Abschiedswort. Eine Schande", twitterte das M-Media-Team. Die Beendigung der Zusammenarbeit sei "ordnungsgemäß und rechtzeitig" gelaufen, sagt Florian Asamer, stellvertretender Chefredakteur der Presse. Man habe die Kooperation im Zuge der Einsparungen "auslaufen lassen".

Medienkooperation mit dem Staatssekretariat für Integration

Clara Akinyosoye, Chefredakteurin bei M-Media, fand das abschließende Gespräch mit dem Chefredakteur Rainer Nowak "etwas wunderlich". Außerdem hätte man sich "zumindest ein paar anerkennende Zeilen" auf der letzten Seite gewünscht, sagt M-Media-Gründer Simon Inou. Die Begründung, dass man durch das Streichen der Integrationsseite sparen wolle, versteht sie nicht ganz: Die wöchentliche Seite wurde anfangs durch EU-Fördergelder finanziert und zuletzt durch eine Medienkooperation mit dem Staatssekretariat für Integration, so Akinyosoye. Die Gelder aus dem Staatssekretariat würden auch weiterhin an die Presse fließen.

Welche Summe die Presse mit der Streichung der Integrationsseite einspart, konnte Asamer nicht sagen. Sicher ist nur, dass man "sich in Zukunft auch weiterhin im Bereich mediale Integration engagieren will", meint Asamer. Aber eben nicht mit einer regelmäßigen Seite zum Thema Integration.

Suche nach Kooperationsparner

Für alle Beteiligten war es von Anfang an klar gewesen, dass es ein Projekt mit Ablaufdatum war. Das M-Media-Team hätte sich aber eben mehr Zeit gewünscht. Vier, fünf Wochen im Voraus reichen nicht, wenn man sich neu orientieren müsse, sagt Akinyosoye. Projekte wie die jährliche Medienmesse sowie eine ExpertInnen-Datenbank für Migration, Integration und Diversität werden fortgeführt. Außerdem ist M-Media auch gerade dabei "mit anderen Medienhäusern Gespräche über eine mögliche Kooperation zu führen", sagt Clara Akinyosoye gegenüber daStandard.at. (os, 28.12.2012, daStandard.at)