Das Mausoleum in Rappoltenkirchen.

Foto: Marktgemeinde Sieghartskirchen

Das Schloss Rappoltenkirchen.

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Das Schloss wird derzeit renoviert und ist daher nicht öffentlich zugänglich. Es kann jederzeit mit dem Eigentümer Walter in Kontakt getreten werden. Er ist unter 0664/319 00 70 oder 0676/319 00 70 erreichbar.

Informationen: Marktgemeinde Sieghartskirchen

Foto: Marktgemeinde Sieghartskirchen

Gesamtgehzeit knappe 4 Stunden, Höhendifferenz rund 300 m. Gasthaus in Rappoltenkirchen (wochentags, ausgenommen Dienstag, von 8 bis 22 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 15 Uhr geöffnet). ÖK25V Blatt 5319-West (Tulln an der Donau), Maßstab 1:25.000; Freytag & Berndt Wienerwaldatlas, Maßstab 1:50.000

Grafik: DER STANDARD

Bei Ausgrabungen in den Jahren 1927-1929 legten die Archäologen des Bundesdenkmalamtes bei Au am Kracking einige Hügelgräber frei, von denen das am besten erhaltene konserviert wurde. Es stammt aus dem zweiten Jahrhundert, weist Reste von Fresken auf und bestätigt nach Ansicht der Experten, dass der Wienerwald entgegen landläufiger Meinung im Altertum relativ dicht besiedelt war. Der Tumulus mit der restaurierten Kammer firmiert in den Karten als Römergrab, doch könnte in ihm auch ein Mitglied der heimischen Bevölkerung bestattet worden sein.

Ein neuzeitliches Pendant findet man auf dieser Runde in Rappoltenkirchen. Dort steht neben dem Schloss ein Mausoleum, in dem von 1906 bis 1964 der Leichnam des griechischen Freiheitshelden Alexander Fürst Ypsilanti bestattet war, der sich in den Auseinandersetzungen mit den Osmanen ausgezeichnet hatte. Heute liegen seine sterblichen Reste in Thessaloniki.

Hansen-Outfit für Privilegierte

Für den Wienerwald recht eigenartig mutet das Outfit des Schlosses Rappoltenkirchen an, das 1869 von Theophil Hansen - dem Architekten des Wiener Parlaments - unter Einbeziehung eines älteren Bauwerks errichtet wurde. Als Auftraggeber fungierte der griechische Millionär Baron Sina, dessen Vater unter anderem die Position eines königlich griechischen Generalkonsuls in Wien und des Präsidenten der k. k. privilegierten österreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft bekleidete.

Die Runde weist keine Schwierigkeiten auf, lediglich im Wald vor Kracking zwingen die Abfälle von Forstarbeiten mitunter zu einem kleinen Hürdenlauf. Die Markierungen - ausgenommen der Abschnitt im Schmelzgraben - und die Beschilderungen sind ausreichend.

Die Wanderroute: Vom Gasthaus Fink in der Au - an der Verbindung von Pressbaum nach Rappoltenkirchen - wandert man ein Stück auf der Straße in südlicher Richtung, zweigt dann nach rechts auf die rote Markierung ab. Bald darauf hält man sich wieder rechts auf den blau markierten Weg, quert einen Rücken und erreicht das Römergrab. Gehzeit eine Dreiviertelstunde. Nun überschreitet man - die weitere Route ist unmarkiert - den kleinen Haberbach, steigt kurz zu einer Forststraße am südlichen Hang des Schmelzgrabens an und folgt dieser bis Kronstein. Gehzeit ab Römergrab eine knappe Dreiviertelstunde.

Bei der Brücke in Kronstein wählt man die grüne Markierung, die über den Weiler Penzing zum Wallfahrerkreuz auf dem Frauenberg führt. Es folgt der Abstieg nach Rappoltenkirchen. Gehzeit ab Kronstein 1¼ Stunden.

Ein Stück auf der Straße Richtung Pressbaum, am Ortsrand beginnt die grüne Markierung, die nach Kracking und über einen Rücken hinweg zum Wirtshaus Fink in der Au führt. Gehzeit ab Rappoltenkirchen 1¼ Stunden. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 26.1.2013)