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Für viele ein eindrucksvoller Marketing-Coup: Das Stratos-Projekt von Red Bull.

Foto: AP/Red Bull

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Bei den Cannes Lions, dem weltweit wichtigsten Kreativfestival, soll das Projekt - zumindest nach derzeitigem Stand - nicht im Rennen um einen Löwen sein. "Stratos war kein Werbeauftritt, wir sehen daher auch keine Veranlassung, das Projekt bei entsprechenden Preisen einzureichen", argumentiert Red Bull.

Foto: Reuters/SEBASTIEN NOGIER

Felix Baumgartners Sprung vom Rande des Weltalls sorgte nicht nur für Reichweitenrekorde im TV, das Stratos-Projekt bescherte auch Youtube einen neuen Höchstwert: Bis zu acht Millionen Menschen sahen gleichzeitig zu. Zeitungen und Online-Portale aus aller Welt hievten Baumgartner und damit das Red-Bull-Logo auf ihre Titelseiten. Als eindrucksvoller Marketing-Coup wird das Stratos-Projekt von vielen in der Branche gesehen.

Kreative sehen darin ein herausragendes Beispiel dafür, wie Werbung und Kommunikation heute aussehen kann. Viele Branchenkenner geben dem Stratos-Projekt gute Chancen, auch bei Werbepreisen so richtig abzuräumen. Bei den Cannes Lions, dem weltweit wichtigsten Kreativwettbewerb, sehen Kreative das Projekt sogar als einen Kandidaten für einen Grand Prix. Nur: Red Bull will dort nicht einreichen.

"Die international sehr positiven Reaktionen auf unser Projekt freuen und ehren uns sehr, kommen sie doch aus den verschiedensten Bereichen und halten nach wie vor an", sagt eine Sprecherin von Red Bull zu derStandard.at/Etat.

Red Bull: "Stratos kein Werbeauftritt"

"Wir denken, dass dies nicht zuletzt deswegen der Fall ist, weil die Menschen spüren und verstehen, dass wir mit Red Bull Stratos Ziele verfolgt haben, die mit jenen eines herkömmlichen Werbeauftritts nichts gemein haben. Red Bull Stratos war kein Werbeauftritt, wir sehen daher auch keine Veranlassung, das Projekt bei entsprechenden Preisen einzureichen", heißt es aus der Unternehmenszentrale.

Prenner: Sakrileg, Stratos nicht in Cannes einzureichen

Die ORF-Enterprise, Vertretung der Cannes Lions in Österreich, würde eine Einreichung freilich begrüßen. "Das Cannes-Lions-Jahr hat für uns als Repräsentanz zwar schon länger begonnen, aber wenn ich mir zum Entry-Start etwas wünschen dürfte, würde ich mir die österreichische Einreichung 'Stratos' wünschen", sagt Geschäftsführer Franz Prenner. Es sei "ein Sakrileg, dieses Jahrhundertprojekt nicht bei den Cannes Lions einzureichen, weil es ganz einfach stimmig wäre".

Prenner weiter: "Cannes ist mittlerweile auch nicht mehr ein einfaches Werbefestival, sondern vielmehr ein Trendmesser und Impulsgeber, wo sich die Kunden- und Kommunikationsbranche hinentwickelt, und dass selbiges auf Red Bull zutrifft, ist wohl unbestritten." Sein Angebot an den Getränkehersteller: "Es wäre unverantwortlich, wenn wir - falls Red Bull einreichen möchte - nicht alles unternehmen, um diese Einreichung möglich zu machen."

"Bis zu einem Grand Prix ist alles drin"

Eine Garantie für einen Cannes-Löwen gebe es natürlich nie, "aber bei der enormen internationalen Präsenz, die 'Stratos' erzielte, sind die Gewinnchancen unserer Ansicht nach sehr hoch. Ein weiteres Indiz ist auch die häufige Erwähnung bei der Eurobest, wo 'Stratos' in aller Munde war. Bis zu einem Grand Prix ist alles drinnen."

Prenner sieht in drei Kategorien hohe Gewinnchancen: "Branded Content & Entertainment, Integrated und natürlich PR. Eventuell auch Media oder Promo & Activation, das müssten wir uns natürlich gemeinsam anschauen. Denn das ist auch Teil unseres Jobs, dass wir, wenn Unsicherheiten bestehen, natürlich mit Rat und Tat bei der Einreichung zur Seite stehen."

Welche Chancen sieht die ORF-Enterprise, dass das Stratos-Projekt doch in Cannes ins Rennen geht? Prenner: "Falls die Mediaagentur mit an Bord war, kann auch die Mediaagentur für ihren Kunden einreichen." Red Bull habe eine "Cannes-versierte Mediaagentur, die sie mit Sicherheit auch durch den Einreichprozess begleitet." Betreut wird Red Bull nach derStandard.at-Infos von Initiative Media. (Astrid Ebenführer, derStandard.at, 24.1.2013)