Volkswagen baut die Golf-Palette um die Allradvariante 4motion aus - Die Motoren bringen mehr Leistung, sind aber 15 Prozent sparsamer
Es muss ja nicht gleich die Streif sein. Aber Kitzbühel, Kitzbühel schon. Befand VW bei der Präsentation des neuen Golf. Also, der allradgetriebenen Version des VIIers, denn um die geht es hier. Golfen im Winterwunderland oder so, das war die Intention.
Allrad versehen die Wolfsburger bekanntlich mit dem Zusatz 4motion, tun dies auch beim Golf, und setzen beim Unterfangen, die Kraft auf allen Vieren auf die Straße zu befördern, weiterhin auf schwedisches Know-how: Haldex.
Der schwedische Zulieferer hat inzwischen die fünfte Generation seiner 4x4-Technologie im Angebot, Volvo nutzt dies zum Beispiel im V40 Cross Country, und der Golf eben auch.
Als besonders löblich aus Sicht der Umwelt preist VW den Umstand an, dass etwa der 2,0 TDI 4motion zwar von 140 auf 150 PS erstarkt sei, dabei aber 15 Prozent weniger Sprit konsumiere - normtestzyklische 4,7 l / 100 km. Das andere beim 4motionalisierten Golf verfügbare Aggregat, der 1,6 (105 PS), begnügt sich mit noch einem Schluck weniger, 4,5 l / 100 km sind es in dem Fall.
Gewohnt knackig schaltet sich das 6-Gang-Getriebe, aber was ist mit DSG, dem Doppelkupplungsdingsda? Äußerst beliebt, hier allerdings: Fehlanzeige. Indes, betont VW, das 1.) müsse nicht so bleiben, denn bei entsprechender Nachfrage sei es ruck, zuck verfügbar, und 2.) werde nicht so bleiben, falls man nämlich berücksichtige, dass der kommende Golf R auch ein 4motion-Typ sei, und in den komme selbstverständlich DSG rein. Klar, beim Top-, auch Leitgolf genannt, ist das Pflicht.
Agilitäts- und Traktionstests konnten wir dennoch machen, in beiden Kapiteln erfüllt 4motion die Erwartungshaltung, und wenn 4x4 gegenüber dem Fronttriebler mit rund 100 kg zu Buche schlägt, andererseits der Golf VII gegenüber dem VIer um über 100 kg schlanker wurde, heißt das, dass der Allradler bloß auf die Masse des Vorderradler-Vorgängers kommt.
Außerdem kriegen 150- und 105-PS-Diesel beide die aufwendige Mehrlenker-Hinterachse spendiert. Runde Sache also, dieser Golf auf allen Vieren. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 1.2.2013)
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