Im Hernalser Etablissement Gschwander wurde Samstagnacht eine Alt-Wiener Tradition erfolgreich wiederbelebt

Einen gelungenen Start legte der erste Wiener Wäschermädelball im wiedereröffneten Hernalser Etablissement Gschwandner hin. Schon im 19. Jahrhundert wurden hier Wäschermädelbälle gefeiert, Samstagnacht wurde die Zeit zurückgedreht und die alte Tradition erfolgreich wiederbelebt.

Hunderte ausgelassene BallbesucherInnen folgten dem Dresscode und warfen sich in Wäschermädelkluft und Zeitungsjungen-Outfit: die Damen in Korsagen, Spitzenröcke und -häubchen, Schürzen, Kopftücher und Schnürstiefel, die Herren in Leinensakko, Cordhosen, Hosenträger und Schirmmütze oder eleganten Frack und Zylinder.

Waschküchen-Deko von der Waschrumpel bis zu Spitzenhemdchen und BH auf der Leine zierte den von Säulen und Stuck gesäumten Ballsaal, während rosafarbenes Licht dem noch in Renovierung befindlichen Raum (die Sanierungsarbeiten dauern bis Ende 2013) ein stimmungsvolles Ambiente verlieh.

Wurde anfangs zu Live-Musik der 1920er- und 1930er-Jahre, Lindy Hop und Charleston begeistert das Tanzbein geschwungen, spielte die D-Jane nach der burlesquen Mitternachtseinlage eine wilde Mischung aus Hits und Evergreens quer durch die Jahrzehnte, vom "g'schupften Ferdl" bis zu "Pretty woman". Die Gäste hatten sichtlich Spaß und genossen die echt wienerische "Motto-Party" bis in die frühen Morgenstunden. Auf eine Fortsetzung darf gehofft werden. (isa, derStandard.at, 17.2.2013)

Nachlese: Hernalser Gschwandner soll wiederauferstehen