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Parkende Autos und Schneepflüge: keine Liebesbeziehung.

Foto: APA/Parigger

Einen Eintrag in die Annalen von Lowell, einer Stadt im US-Bundesstaat Massachusetts, dürfte Mark Hussey in der Tasche haben. Alleine der Titel ist noch fraglich, denn: ob er als dümmster Schneepflugfahrer der Welt oder als Eigenmarketing-Experte par excellence bezeichnet werden wird, ist noch nicht klar.

Anfang Februar drehte Hussey, der "Spiegel Online" zufolge als "Dogg" firmiert, wieder seine Runden, um die Straßen von den Schneemassen zu befreien. Wie an vielen Tagen. Mit dem Unterschied, dass es aufgrund starken Schneefalls eine besonders dicke Schicht weißer Masse gab. Nach einer 22-Stunden-Schicht kommt selbst der konzentrierteste Schneepflugfahrer auf blöde Ideen.

Bissige Kommentare

Hussey beschloss, ein kleines Video von seiner Arbeit zu drehen. Er filmte von seiner Fahrerkabine aus, wie er mit seinem Gefährt die am Straßenrand parkenden Autos mit Schnee zuschaufelt. Die Schadenfreude kommt in seinem hämischen Lachen und den bissigen Kommentaren zum Ausdruck. Leute, die ihre Autos suchen, sollen einfach ihn fragen, wo es ist, sagt Hussey hörbar vergnügt. Um auch seine Umgebung an dem "Spaß" teilhaben zu lassen, stellte er das Video auf Youtube. Viele, viele Klicks später bekam es auch sein Chef zu Gesicht. Seine Reaktion: er feuerte Hussey am Wochenende.

Gegenüber seinem Arbeitgeber verteidigte sich der Schneepflugfahrer mit den Worten, dass er nur seinen Job erledigt habe. Seine Aufgabe sei es schließlich, die Straße von Schnee zu befreien und nicht, auf parkende Autos Rücksicht zu nehmen. Wenn er bei dieser Tätigkeit auch Vergnügen empfinden könne, warum sollte er darauf verzichten?

Neues Video mit Entschuldigung

Das Video wurde mittlerweile auf YouTube entfernt, Ausschnitte gibt es noch auf "Spiegel Online" zu sehen. Hussey selbst drehte ein neues Video - nicht mit neuen Schandtaten als Inhalt, sondern mit einer Entschuldigung. Er sei ein "Idiot" gewesen. Autos oder persönlicher Besitz seien nicht zu Schaden gekommen, er habe allerdings die Gefühle von Menschen verletzt. Das tue ihm leid. Seinen täglichen Job zu dokumentieren, sei zwar in Ordnung gewesen, allerdings hätte er auf die Kommentare verzichten sollen, meint der Gefeuerte. "Dann hätten alle nur gesehen, dass ich meinen Job mache - perfekt", sagte Hussey laut CBS Boston.

Sorgen um "Dogg" muss man sich wahrscheinlich trotzdem nicht machen. Die ersten TV-Stationen haben laut seinen Angaben bereits angerufen. Sie hätten sein Potenzial erkannt, berichtete er stolz. Und so könnte aus dem Schneepflugfahrer schon bald ein "Reality-Star" werden. (red, derStandard.at, 26.2.2013)