"Game of Thrones" ist bei Fernsehzuschauern und auf Tauschbörsen gleichermaßen beliebt.

Foto: HBO

Jüngste Diskussionsbeiträge von David Petrarca, seines Zeiches ein Regisseur der Erfolgsserie "Game of Thrones", haben im Netz für Aufruhr gesorgt. Petrarca will seine Aussagen nun missverstanden wissen.

Missverständnis

Dass illegale Downloads nichts ausmachen, will er ausschließlich auf die Popularität der Show bezogen wissen. Dass das Mittelalter-Fantasy-Spektakel die meist heruntergeladene Serie des letzten Jahres ist, ist für ihn ein Zeichen ihrer Beliebtheit und trägt dazu bei, dass sich die Leute noch mehr über das Werk unterhalten.

Das Kabelnetzwerk HBO könnte aufgrund seiner großen Basis an Abonnenten – alleine 26 Millionen Kunden in den USA und insgesamt 80 Millionen weltweit – die Ausfälle durch illegales Filesharing schon verkraften. "Game of Thrones" wurde zuletzt pro Folge über vier Millionen Mal aus nicht-offiziellen Quellen aus dem Web geladen, was fast 1:1 der Anzahl an Fernsehzusehern entspricht, so Wired. 80 Prozent der Downloads werden von außerhalb der USA getätigt.

"Niemand gewinnt"

"Ich bin ausdrücklich zu hundert Prozent dagegen, dass Leute irgendetwas illegal herunterladen", sagte Petrarca nun dem Sydney Morning Herald und bemüht sich, seine Diskussionsbeiträge in den von ihm vorgesehenen Kontext zu rücken. "Niemand gewinnt, wenn Inhalte illegal heruntergeladen werden."

Er wünscht sich jedoch auch, dass alle internationalen Fans der Serie die Möglichkeit bekommen, die Ereignisse auf Westeros auf legalem Wege online mitverfolgen können. "Ich hoffe, man bekommt das Piraterie-Problem auf technischem Wege in den Griff. Ich denke, die meisten wären bereit, für eine Show zu bezahlen, die sie lieben."

HBOs Distributionspolitik weiter in der Kritik

Das könnte man mitunter als Kritik an HBO auffassen. Obwohl die Verantwortlichen dort regelmäßig beteuern, dass die Serie weltweit im Umlauf und über eine Vielzahl legaler Kanäle erhältlich ist, war und ist man nach wie vor in der Kritik für seine Vertriebsmethoden.

Wer "Game of Thrones" zeitnah als Stream genießen will, muss sich für HBOGo anmelden. Das ist wiederum keine Option für alle, die lediglich an dieser und ein paar anderen Serien interessiert sind. Denn es setzt ein normales Kabel-Abo voraus, mit dem man gleich für eine ganze Reihe verschiedener Sender bezahlt.

Absage für "Take my Money, HBO"

Ein Beleg ist die Initiative "Take My Money, HBO", die sich dafür einsetzt, dass HBO sein Streamingangebot als eigenständiges Produkt verfügbar macht. In wenigen Tagen meldeten sich 160.000 Unterstützer, die bereit waren, im Schnitt etwas mehr als zwölf Dollar pro Monat dafür hinzulegen. HBO bedankte sich zwar für das Engagement, winkte aber ab. Ein Online-only-Abo erachtet man als wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Ob diese Entscheidung angesichts der steigenden Popularität der Serie auf Tauschbörsen Bestand haben wird, bleibt wohl abzuwarten. (gpi, derStandard.at, 28.02.2013)