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Von 183 Nationalratsabgeordneten sind 53 Frauen (29,0 Prozent).

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Wien - Frauen stellen zwar knapp mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung, in der Politik sind sie jedoch weiterhin unterrepräsentiert. Vom Nationalrat über die Landesregierungen bis hin zu den Europa-Mandataren beläuft sich ihr Anteil auf rund ein Drittel. Auf kommunaler Ebene muss man die Bürgermeisterinnen überhaupt mit der Lupe suchen. Auch in der Europäischen Union zeigt sich, dass Frauen in politischen Spitzenpositionen rar sind. Dies geht aus Untersuchungen von Werner Zögernitz, Leiter des Instituts für Parlamentarismus, hervor (Stand Februar 2013).

Von 183 Nationalratsabgeordneten sind 53 Frauen (29,0 Prozent), im Bundesrat mit 62 Mitgliedern sind 18 weiblich (29,0 Prozent). Unter den 19 österreichischen EU-Abgeordneten gibt es sechs Frauen (31,6 Prozent). Von den 14 Mitgliedern der Bundesregierung sind sechs weiblich (42,9 Prozent). Unter Einbeziehung der vier Staatssekretäre, die alle männlich sind, verringert sich der Frauenanteil auf ein Drittel (sechs von 18).

Höchster Frauenanteil in Wien 

Alle neun Landesregierungen zusammen genommen beläuft sich der Frauenanteil auf 30,6 Prozent (22 von 72). Den höchsten Frauenanteil verzeichnet Wien mit fünf Frauen unter den neun Regierungsmitgliedern (55,5 Prozent). Ebenfalls relativ viele Frauen zählen die Landesregierungen in Niederösterreich und Vorarlberg. Den geringsten Frauenanteil gibt es in Oberösterreich, wo sich unter den neun Regierungsmitgliedern lediglich ein Posten mit einer Frau besetzt ist (11,1 Prozent). Auch in Kärnten gibt es eine Einzelkämpferin neben sieben Männern (14,3 Prozent).

Österreichweit sitzen 448 Mandatare in Landtagen, 134 von ihnen sind Frauen (29,9 Prozent). Kärnten (16,7 Prozent; sechs von 36) und Niederösterreich (16,1 Prozent; neun von 56) zählen hier zu den Schlusslichtern. Einen hohen Frauenanteil gibt es im oberösterreichischen Landtag (42,9 Prozent, 24 von 56) oder in Salzburg (38,9 Prozent; 14 von 36). Eine Landtagspräsidentin gibt es nur in Vorarlberg, eine Landeshauptfrau lediglich in Salzburg.

Nur Innsbruck wird von einer Frau regiert 

Verschwindend gering ist die Zahl der Bürgermeisterinnen (121 von 2.354; 5,1 Prozent). Erstmals wurde 2012 jedoch die Zahl von 120 Ortschefinnen und fünf Prozent überschritten. Nur eine einzige Landeshauptstadt (Innsbruck) wird von einer Frau regiert. Weiters steht nur eine Frau an der Spitze einer Gemeinde über 20.000 EinwohnerInnen (Amstetten). Der überwiegende Teil der Bürgermeisterinnen steht Kommunen mit weniger als 5.000 EinwohnerInnen vor.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass auch in der EU und den Nachbarländern Politikerinnen die Minderheit bilden. In den 27 EU-Staaten gibt es nur noch zwei Regierungschefinnen (Deutschland und Dänemark), das sind 7,4 Prozent. Unter den 20 Staatspräsidenten gibt es nach wie vor nur eine Frau (Litauen).

Deutlichste Veränderung in Frankreich

Die deutlichste Veränderung zugunsten der Frauen hat sich in Frankreich ergeben, wo in der Regierung nun Parität herrscht: Von den 22 Regierungsmitgliedern inklusive Staatspräsident sind elf weiblich. In Dänemark besteht die Regierung aus 23 Mitgliedern, von denen zwölf seit 2012 weiblich sind. In Schweden gibt es sogar 13 weibliche und nur elf männliche Regierungsmitglieder - der Regierungschef ist jedoch ein Mann. In Deutschland sind sechs der 16 Regierungsmitglieder Frauen.

In der EU-Kommission ist die Zahl der Frauen mit neun von 27 unverändert geblieben. Im Europäischen Parlament sitzen von 754 Abgeordneten 268 Frauen (35,5 Prozent). (APA, 28.2.2013)