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Elisabeth Zehetner: "Ganztägige Betreuung kommt allen Berufstätigen - Müttern wie auch Vätern - zugute".

Foto: AP/Daniel Roland

Wien - Der Internationale Frauentag ist aus Sicht der Wirtschaftskammer-Organisation "Frau in der Wirtschaft" vor allem durch die mediale Aufmerksamkeit für die Gleichstellung von Frauen wichtig. Man trete aber ganzjährig für die Gleichberechtigung ein, konzentriere sich nicht nur auf diesen Tag, sagt Elisabeth Zehetner, Bundesgeschäftsführerin von "Frau in der Wirtschaft". Sie fordert die Ganztagsschule, "weil ganztägige Betreuung allen Berufstätigen - Müttern wie auch Vätern - zugutekommt".

"Die Wirtschaft braucht alle Fachkräfte und daher ist es unser Ziel, dass alle Frauen rasch wieder - nach Möglichkeit Vollzeit - in den Beruf wiedereinsteigen", so Zehetner. "Das ist aber nicht möglich, wenn der Kindergarten oder die Schule schon zu Mittag schließen." Selbiges gelte natürlich für Unternehmerinnen: "Selbstständige Frauen brauchen Rahmenbedingungen, damit die Unternehmerin als Mutter rasch wieder im Betrieb stehen kann. Immerhin ist ein Drittel der Betriebe in Frauenhand", gab Zehetner zu bedenken. "Daher sind flächendeckende Kinderbetreuungsmöglichkeiten ein Muss - auch für unter drei Jahre alte und Schulkinder."

Umsetzung von Ganztagsschulen

Darüber hinaus kritisierte sie die bisher noch nicht flächendeckende Umsetzung von Ganztagsschulen als "ein Problem, das dringend gelöst werden muss. Wir brauchen aber auch flexible Betreuungsangebote an Wochenenden und zu Randzeiten." Sie verwies dabei etwa auf die im Tourismus, dem Gesundheitswesen oder dem Handel Tätigen.

Zehetner kündigte ein Symposium von "Frau in der Wirtschaft" zum Thema Kinderbetreuung für Unter-Drei-Jährige am 11. Juni in der Wirtschaftskammer an. Zu den weiteren Aktivitäten zählt das Führungskräfteprogramm "Zukunft.Frauen", das Frauen etwa über spezifische Weiterbildung fördert und sie bestärkt, sich für höhere Positionen in Betrieben zu bewerben.

Der Wert des Frauen-Netzwerkes liege neben den Inhalten der Veranstaltungen aber auch "stark im gegenseitigen Austausch - dass selbstständige Frauen sich spezifisch zu den besonderen Herausforderungen austauschen können", so Zehetner. Sie verwies auch auf das Projekt "MiA", den Migrantinnen Award für herausragende Frauen mit internationalem Hintergrund, der am 8. März im Rahmen einer Gala-Veranstaltung verliehen wird. (APA, 28.2.2013)