Klagenfurt - Emotional haben FPK und BZÖ am Samstag ihre Wahlkämpfe in Kärnten beendet. Dabei gaben sich die beiden Parteien, die bei der vergangenen Landtagswahl noch geeint waren, in der Klagenfurter Innenstadt die Klinke in die Hand. Noch während BZÖ-Spitzenkandidat Josef Bucher am Pfarrplatz vor der Wahl der Freiheitlichen warnte, begann nur einen Steinwurf entfernt am Alten Platz die blaue Veranstaltung mit Landeshauptmann Gerhard Dörfler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Rund 500 Personen waren laut Schätzung der Polizei zur fast dreistündigen blauen Abschlussveranstaltung erschienen. Ausgerechnet Landesrat Harald Dobernig, welcher der zweisprachigen Bevölkerung im Vorjahr das Kärntnertum abgesprochen hatte, durfte mit der unter Dörfler erreichten Ortstafellösung werben. Zuvor hatte der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider die Vorzüge seiner blauen Politik angepriesen.

"Wir sind stolz auf diesen Landeshauptmann, weil er Großartiges geleistet hat", spendete Strache unterstützende Worte für die Kärntner Schwesterpartei. Er tadelte jene, die "Kärnten-Bashing" betreiben würden, immerhin hätten rot und schwarz regierte Länder Geld verspekuliert. Nicht Dörfler war aber Straches erste Adresse für Huldigungen, sondern der verstorbene Landeshauptmann Jörg Haider, dem manche nun "ins Grab nachspucken" würden. Und auch die "Kraft der Liebe" beschwor der FPÖ-Chef abermals.

"Politische Zungenküsse" austauschen

Dörfler selbst trat demonstrativ im Kärntner Anzug auf. "Wir machen mit allen Politik", betonte er abermals - um sich anschließend etwa auf den grünen Spitzenkandidaten Rolf Holub einzuschießen: "Der kommt mir vor wie jemand, der Muskeln vorspielt und keine hat." ÖVP und SPÖ würden zudem bereits jetzt täglich "politische Zungenküsse" austauschen. Und die wahren Skandale würden sich in Salzburg abspielen. "Unter meiner Zeit hat es keine Spekulation gegeben in diesem Land", so Dörfler, der abschließend doch noch für jemanden Lob übrig hatte: den Dalai Lama.

Zuvor hatte ein Trommelkorps die Stimmung für das BZÖ am wenige Meter entfernten Pfarrplatz aufgeheizt. "Die Menschen haben sich etwas anderes verdient", machte Bucher sogleich klar, dass man auch angetreten ist, um die regierende FPK abzuwählen. Denn: "Wir brauchen Politiker, die für etwas stehen." Denn auch die Freiheitlichen in Kärnten seien mittlerweile "zu einer Systempartei verkommen".

Auch Haider wurde vom BZÖ im Wahlkampf eingespannt. Dieser habe gegen den Proporz immer angekämpft. Nachdem an dessen Todestag die Sonne im Land untergegangen sei, sei die Folge eine vierjährige politische Sonnenfinsternis unter Dörfler gewesen. Aber: "Ihr werdet morgen sehen, wie in diesem Land am Horizont die orange Sonne wieder aufgeht." (APA, 2.3.2013)