Klagenfurt - Die Kärntner Landtagswahl vom Sonntag hat einen Absturz der FPK und einen deutlichen ersten Platz für die SPÖ gebracht. Die Freiheitlichen kamen auf 17,11 Prozent der Stimmen. Gegenüber 2009 (damals noch als BZÖ) bedeutet dies für die Partei einen Verlust von 27,78 Prozentpunkten. Das vorläufige Endergebnis enthält noch keine Briefwahlstimmen, die erst am Montag ausgezählt werden.

Die SPÖ legte um 8,4 Prozentpunkte zu und erreichte mit 37,14 Prozent mehr als doppelt so viele Stimmen wie die Freiheitlichen. Die ÖVP büßte 2,62 Prozentpunkt ein und kam auf 14,21 Prozent.

Die Grünen kamen mit 11,83 Prozent (+6,68) noch knapp vor dem erstmals angetretenen Team Stronach, das auf 11,26 Prozent kam, auf Rang vier. Mit 6,48 Prozent den Einzug in den Landtag geschafft hat auch das BZÖ.

FPK verlor in 131 von 132 Gemeinden

Die FPK hat in allen 132 Kärntner Gemeinden Stimmen eingebüßt, in 131 davon waren die Verluste zweistellig. Den relativ größten Verlust erlitten sie in Grafenstein mit einem Minus von 41,17 Prozentpunkten. Die SPÖ gewann in 128 Gemeinden dazu, in 27 davon zweistellig, minimale Verluste gab es in vier Kommunen. Die ÖVP gewann in 34 Gemeinden dazu, in drei waren die Gewinne zweistellig. Die Grünen legten in 131 Gemeinden zu, nur in Neuhaus gab es ein Minus von 1,18 Prozentpunkten.

Die SPÖ schaffte den stärksten Zuwachs in Feistritz ob Bleiburg mit 16,71 Prozentpunkten, sehr stark auch das Ergebnis in der Landeshauptstadt mit einem Plus von 14,58 Prozentpunkten. Am meisten verloren die Roten in Mörtschach mit minus 1,02 Prozentpunkten. Die ÖVP schaffte in Dellach im Gailtal ein Plus von 14,5 und in Lesachtal eines von 11,09 Prozentpunkten. Am meisten verloren haben die Schwarzen in Ossiach mit einem Minus von 12,01 Prozentpunkten. Die Grünen schafften den größten Zuwachs in Millstatt, dort gab es ein Plus von 13,31 Prozentpunkten.

Schlechtestes Ergebnis der FPK in Zell Pfarre

Ihr landesweit bestes Ergebnis holte die FPK in Großkirchheim, dort erreichten die Freiheitlichen 45,62 Prozent. Einen Vierer vorne hatten sie auch noch in Deutsch-Griffen (43,37). Ihr schlechtestes Ergebnis erzielten sie in Zell Pfarre mit 5,64 Prozent. In ebendieser Gemeinde hatten die Freiheitlichen auch die geringsten Verluste, nämlich 7,45 Prozentpunkte, zu verzeichnen. Zell Pfarre brachte auch wieder einmal der SPÖ ihr bestes Ergebnis mit 53,19 Prozent. Am schlechtesten schnitten die Roten in Mörtschach ab, wo sie 12,18 Prozent erreichten, um 1,02 Prozentpunkte weniger als 2009.

Für die ÖVP ist die Heimatgemeinde von Parteichef Gabriel Obernosterer, Lesachtal, verantwortlich für ihr bestes Einzelresultat, sie kam auf 59,31 Prozent. In Bad Bleiberg gab es mit 7,15 Prozent das schlechteste Ergebnis für die Schwarzen. Die Grünen holten wie die SPÖ ihr bestes Ergebnis in Zell Pfarre mit 22,06 Prozent, einen Zweier vorn gab es auch noch in Globasnitz und Maria Wörth. Schlusslicht aus grüner Sicht ist Glödnitz, wo es nur 3,54 Prozent Grün-Wähler gab.

Das BZÖ fuhr in Stall im Mölltal, wo es einen orangen Vizebürgermeister gibt, mit 26,51 Prozent das beste Ergebnis ein. Friesach, die Heimatgemeinde von Spitzenkandidat Josef Bucher, liegt auf der orangen Hitliste mit 21,10 Prozent auf Platz zwei. In weiteren elf Gemeinden fuhr das Bündnis zumindest ein zweistelliges Ergebnis ein. Am schwächsten fiel das BZÖ-Ergebnis mit acht Stimmen bzw. 1,96 Prozent in der Südkärntner Gemeinde Zell Pfarre aus.

Verlust für FPK in Scheuchs Heimatgemeinde

In Kurt Scheuchs Heimatgemeinde Mühldorf fiel die FPK von 50,25 auf 32,9, Prozent, die Blauen wurden von der SPÖ überholt, die von 32,3 auf 37,1 zulegte. Noch schlimmer erging es den Freiheitlichen in Josef Buchers Heimatstadt Friesach. Dort schaffte das BZÖ 21,1 Prozent, die FPK stürzte von 41,1 auf 14,6 Prozent ab.

Team-Stronach Spitzenkandidat Gerhard Köfer hat in seiner Heimatstadt Spittal/Drau 21,2 Prozent erreicht. Köfer ist dort auch Bürgermeister. Er war früher Mitglied der SPÖ. Das Team Stronach holte in Spittal 21,2 Prozent und wurde hinter der SPÖ (31,9 Prozent) zweitstärkste Partei. Die Freiheitlichen stürzten von 44,4 auf 14,6 Prozent ab, das BZÖ konnte nicht wirklich reüssieren und holte 4,7 Prozent. Die ÖVP schaffte 12,9 Prozent, die Grünen 12,5. 

FPK rutsch in Villach auf Platz 4

Die FPK ist in Villach vom ersten auf den vierten Platz abgerutscht, nur noch 12,6 Prozent mochten die Freiheitlichen wählen. Die SPÖ legte kräftig zu und belegte mit 41,5 Prozent Rang eins. Auch in Klagenfurt übersprangen die Roten wieder die 40-Prozent-Marke und erreichten 40,9 Prozent. Die Grünen belegten in beiden Städten Platz zwei, in Klagenfurt kamen sie auf 18, in Villach auf 14,3 Prozent.

In Villach belegte das Team Stronach mit 13 Prozent Platz drei, in Klagenfurt kam es auf 9,9 Prozent. In der Landeshauptstadt kamen die Freiheitlichen mit 11,6 Prozent exakt auf das gleiche Ergebnis wie die ÖVP. Das BZÖ übersprang in den beiden größten Städten des Landes jeweils die Fünf-Prozent-Hürde. (APA, 3.3.2013)