Gerhard Dörflers Partei ist zwar klarer Wahlverlierer, er selber kann aber zumindest damit zufrieden sein, dass es für die überwiegende Zahl der FPK-Wähler (76 Prozent) das wichtigste Wahlmotiv war, dass er Landeshauptmann bleibt. Das zeigt eine Wahltagsbefragung des Instituts SORA. Ähnliche Werte erreicht sonst nur SP-Kaiser, von dem 68 Prozent der SP-Wähler meinen, seine potenzielle Rolle als Landeshauptmann sei ihr wichtigstes Wahlmotiv.

Bei der Frage nach einer Direktwahl des Landeshauptmanns konnte Peter Kaiser am meisten überzeugen. 32 Prozent der Befragten sagten, dass sie in diesem Fall ihn wählen würden. Danach folgt mit 26 Prozent Gerhard Dörfler.

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Missstände bekämpfen

Die ÖVP-Wähler gaben an, sich von ihrer Partei besonders gut vertreten zu fühlen. Interessant ist, dass das Team Stronach von fast 70 Prozent seiner Wähler zur "Bekämpfung von Missständen" gewählt wurde, der zweithöchste Wert nach den Grünen, bei denen 59 Prozent das als Wahlmotiv angaben.

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Arbeitsplätze und Korruption – das waren die dominierenden Themen für die Wahlentscheidung der Kärntner. Für die Grün- und SPÖ-Wähler war die Bekämpfung der Korruption das Hauptmotiv ihrer Entscheidung. FPK-Wähler setzten auf die Themen "Sicherheit" und "Kosten des täglichen Lebens". Für ÖVP-Wähler waren Arbeitsplätze und Wirtschaft wichtig, Stronach-Wähler wollten Landesfinanzen und Arbeitsplätze behandelt sehen.

Junge wählen Stronach

Die Unterschiede in der Geschlechterverteilung sind weniger ausgeprägt als in Kärnten. In folgenden Fällen wählten Männer und Frauen besonders unterschiedlich: Die SPÖ konnte mehr Frauen an die Wahlurne locken, das Team Stronach und das BZÖ mehr Männer.

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Deutlicher die Differenzen in der Altersverteilung. Die stärksten Verluste erlitt die FPK bei WählerInnen unter 30, von denen sie nur mehr 12 Prozent wählten. Dafür stimmten 20 Prozent der Jungen für das Team Stronach, 18 Prozent für die Grünen – deutlich mehr als im Querschnitt durch alle Altersgruppen.

SPÖ überzeugte Pensionisten

Auch auf der anderen Seite des Spektrums ist das Ergebnis klar: Die 60-Plus-Wähler stimmten zu 43 Prozent für die SPÖ. Stronach und die Grünen konnten hier fast nicht überzeugen. Arbeiter wählten FPK und SPÖ, Angestellte eher SPÖ.

Ganz massiv konnte die SPÖ bei denen punkten, die meinten, dass sich Kärnten seit der letzten Landtagswahl "eher negativ" entwickelt habe. Sie gaben ihr zu 45 Prozent die Stimme. Und klar wird auch, dass die Kärntner sich ganz bewusst entschieden haben, die FPK abzuwählen. Mehr als die Hälfte der Befragten konstatierten, dass sich Kärnten in der vergangenen Legislaturperiode "eher negatiV" entwickelt habe.

Anders als in Niederösterreich hat sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kärntner erst sehr spät entschieden. Fast 30 Prozent meinen, dass sie ihre Wahlentscheidung erst in den letzten Wochen oder sogar später getroffen haben, beim Team Stronach sind es gar mehr als 50 Prozent von Spätentscheidern. (az, derStandard.at, 3.3.2013)