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Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Landesrat Harald Dobernig weigern sich trotz Ultimatum ihre Mandate  zurückzugeben.

Foto: APA/Eggenberger

Klagenfurt - Die Beratungen bei den aufgrund der Landtagswahl schwer angeschlagenen Kärntner Freiheitlichen haben am Freitag ohne Ergebnis geendet. Der geschäftsführende FPK-Obmann Christian Ragger will aber weiter versuchen, die noch amtierenden Regierungsmitglieder, Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Landesrat Harald Dobernig, zum Verzicht auf ihr Mandat zu bewegen, sagte er am Abend in der "ZiB2". Beim Gespräch mit Dobernig sei man zumindest "ein gutes Stück weitergekommen".

Ragger kündigte für Samstag ein Einzelgespräch mit Dörfler an. Dieser zeigte sich gegenüber der Tageszeitung "Österreich" (Samstag-Ausgabe) derweil noch fest entschlossen, in den Landtag einzuziehen. "Ein Mandatsverzicht kommt für mich nicht infrage." Dörfler hatte am Abend sein Mobiltelefon ausgeschaltet, Dobernig hob auch bei mehrfachen Versuchen der APA einfach nicht ab. Eine für den Abend angekündigte Pressekonferenz wurde zuvor bereits abgesagt.

Ultimatum von Ragger

Ragger hatte die Forderung nach dem Unterschreiben von Verzichtserklärungen der bisherigen Parteispitze mit dem Ultimatum verbunden, ansonsten stelle er sein Mandat zur Verfügung. Nun ist fraglich, wie der Machtkampf zwischen Dörfler und Ragger enden wird.

Die FPK-Gremien haben Ragger am Freitag jedenfalls mit einer inhaltlichen wie personellen Generalvollmacht ausgestattet. Trotz Generalvollmacht kann Ragger aber Dörfler und Dobernig nicht daran hindern, ihr Landtagsmandat anzunehmen. Die Vollmacht wurde im Landesparteivorstand einstimmig beschlossen, auch unter den blauen Bürgermeistern herrschte Einigkeit.

Dissens herrschte am Freitag nicht nur, was die Zukunft Dörflers betrifft, sondern auch bezüglich der von FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache geforderten Wiedervereinigung der traditionell autonomen Kärntner Blauen. Strache ist bei einigen Kärntner Freiheitlichen nicht so beliebt wie Dörfler - genüsslich wird immer wieder auf den Misserfolg der FPÖ bei der Landtagswahl 2009 verwiesen, als die jetzige FPK unter dem Label BZÖ ins Rennen ging.

BZÖ-Wechsel-Gerüchte

Wie ein Lauffeuer hat sich am Freitag in Kärnten ein Gerücht verbreitet, wonach Noch-Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Noch-Landesrat Harald Dobernig mit einem Wechsel von der FPK zum BZÖ liebäugeln würden. BZÖ-Abg. Stefan Petzner bestätigte auf APA-Anfrage, dass es informelle Gespräche darüber gegeben habe. Seine Partei lehne diese Variante aber kategorisch ab.

"Wir werden jenen, die alles getan haben, um unsere Bewegung politisch zu vernichten, niemals in unsere Partei aufnehmen", so Petzner. Auf die Frage, ob die Verlockung, mit den beiden Mandaten Klubstatus im Kärntner Landtag zu erreichen, nicht stärker sein könnte als moralische Entrüstung, sagte Petzner: "Nein sicher nicht. Da verzichten wir lieber auf den Klubstatus, das ist völlig klar."

Noch-Landesrat Harald Dobernig hat die Gerüchte vehement dementiert. Das sei eine "glatte Lüge", so ein Sprecher Dobernigs. Auch aus dem Umfeld von Dörfler wurde abgestritten, dass ein Parteiwechsel angedacht gewesen sei. (APA, 8.3.2013)