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Gegen Korruption und Misswirtschaft protestierten am Sonntag Tausende.

Foto: AP/Kudacki Andres

Madrid/Brüssel - Tausende Menschen haben in ganz Spanien erneut gegen Kürzungen bei den Sozialleistungen und Rekordarbeitslosigkeit im Euro-Krisenland protestiert. Die unzufriedenen Bürger gingen am Sonntag nach Medienberichten in mehr als 60 Städten auf die Straßen. Zu den Kundgebungen hatten die großen Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT sowie 150 weitere Organisationen aufgerufen.

Die Demonstranten forderten eine "dringende, radikale Wende" in der Sparpolitik der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy, verlangten aber auch von der Europäischen Union einen Richtungswechsel.

Die Hauptkundgebung fand in Madrid statt. Den Protesten schlossen sich auch die wichtigsten Oppositionskräfte im spanischen Parlament, die Sozialistische Partei PSOE und die Vereinigte Linke IU an. Die übertriebene Sparpolitik dränge Spanien an den Abgrund, hieß es.

"Die Armut nimmt in diesem Land alarmierend zu, wir müssen Basta sagen, und zwar sofort!", erklärte die Sekretärin für Gleichheit der PSOE, Purificación García. Es gebe "überhaupt keine Perspektive für eine bessere Zukunft". UGT-Generalsekretär Cándido Méndez warnte, die Rekordarbeitslosenrate von 27 Prozent treibe die Menschen in die Armut und "weg von den demokratischen Institutionen". Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie "Gewalt ist, wenn man 600 Euro Gehalt bekommt" oder "Man raubt deine Gesundheit".