"SimCity"-Debakel: Insider leert Öl ins Feuer

Foto: EA/Maxis

Maxis und Electronic Arts Städtebausimulation "SimCity" wäre problemlos auch ohne Online-Zwang umsetzbar. Dies behauptet zumindest ein in das Spiel involvierter Entwickler des Herstellers Maxis in einem Interview mit Rock, Paper, Shotgun, der aus Angst vor Repressalien nicht namentlich genannt werden möchte. Damit widerspricht der Insider der offiziellen Argumentation des Studios, wonach die Einbindung der Server essentiell für den Spielablauf sei. Maxis-Managerin Lucy Bradshaw sagte bereits Ende Dezember, dass die Berechnungen in "SimCity" so umfangreich seien, dass sie zum Teil auf Server ausgelagert werden müssen. "Das sind wahnsinnig viele Daten, die berechnet werden müssen und die GlassBox-Engine teilt die benötigten Rechenkapazitäten auf die Server und den Computer des Spielers auf." 

Nicht die Wahrheit?

Das entspreche allerdings nicht der Wahrheit, so der anonyme Entwickler. "Die Server übernehmen keinerlei Berechnungen, um die gespielte Stadt zu simulieren", heißt es. Die Server würden lediglich Aufgaben zur Kommunikation zwischen Spielern und Städten erledigen, sowie Spielstände speichern, mit dem Spieldienst Origin kommunizieren und dergleichen. "Aber für das Spiel selbst? Nein, dafür tun sie nichts. Ich weiß nicht, weshalb sie etwas anderes behaupten. Es ist möglich, dass Bradshaw etwas falsch verstanden hat oder falsch informiert wurde, anders kann ich es mir nicht erklären", so der Insider.

Als Konsequenz daraus "würde es keine großen Änderungen benötigen, um ein eingeschränktes Einzelspielererlebnis ohne raffinierte Region-Funktionen zu bieten".  

Startdebakel

Sollten diese Aussagen stimmen, wäre es der nächste große Schlag für die holprig gestartete Neuauflage des Strategiespiels. Rock, Paper, Shotgun betont, dass man die Identität des Informanten zu kennen und bekräftigt die Authentizität der Angaben. "SimCity" erschien vergangene Woche im Handel und sorgte für heftige Kritik der Spieler, als Probleme mit dem Online-Dienst Origin einen reibungslosen Spielablauf tagelang unmöglich machten. Kritiker, die das Spiel inhaltlich lobten, werteten das Produkt "SimCity" großteils ob der zahlreichen technischen Störungen ab. (zw, derStandard.at, 13.3.2013)