Besonders im Osten Österreichs finden sich viele Sojafelder.

Foto: Mädl

Bei heimischen Gemüsesorten denken viele an Fisolen und Erbsen, aber auch eine andere Hülsenfrucht ist hierzulande zuhause: die Sojabohne. Nicht sehr auffällig in ihrer Erscheinung hat sie es geschafft, lange unbemerkt zu bleiben. Doch die Sojabohne wird seit vielen Jahrhunderten in Österreich kultiviert. Bereits im Jahr 1875 startete Friedrich Haberlandt, Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien, die ersten Anbauversuche.

Die Sojabohne ist eine Kurztagspflanze, das bedeutet, sie braucht kurze Tage und lange Nächte um zu Blühen. Deshalb ist ein Anbau im Norden Europas schwierig, weil hier die Tage schon zu lange sind, wenn die Temperaturen eine Höhe erreicht haben, die eine Aussaat möglich macht. Österreich mit seinem nicht zu heißen und nicht zu kalten Klima befindet sich daher am nördlichsten Rand der Anbauländer Europas.

Soja zählt zu den einjährigen Pflanzen. Die Bohnen werden im Frühjahr angebaut und im Herbst geerntet - die Sojasamen müssen im nächsten Jahr neu ausgesät werden. Die Hülsenfrucht ist in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und in Protein umzuwandeln. Möglich macht das eine Symbiose der Sojabohne mit Knöllchenbakterien im Boden. Dadurch ist keine zusätzliche Düngung der Felder erforderlich.

Die Sojapflanzen werden hierzulande zwischen 20 und 80 cm hoch, wobei der Stamm und die grünen Blätter mit feinen Härchen bedeckt sind. Die Blüten der Pflänzchen sind meist zartviolett. Bei der Ernte der Sojabohnen sind die Pflanzen gelb und trocken.

Felder findet der aufmerksame Spaziergänger und Radfahrer in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland, Kärnten und Oberösterreich. Mit einer Anbaufläche von 34.400 ha ist Österreich heute das viert-bedeutendste Sojaanbauland innerhalb der EU.

Die heimischen Sojabohnen sind selbstverständlich gentechnikfrei und stammen von ausgesuchten Vertragslandwirten. Im burgenländischen Oberwart werden die Bohnen dann zu pflanzlichen Milchalternativen verarbeitet. Die gereinigten und geschälten Bohnen werden mit Wasser vermengt und vermahlen. Anschließend werden die Feststoffe von der Flüssigkeit getrennt. Aus der dabei gewonnen "Sojamilch" werden unter anderem köstliche Soja Joghurts oder Soja Drinks hergestellt.