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Der Flughafen Wien ist bisher nicht durch herausragende Barrierefreiheit aufgefallen.

Foto: Lilli Strauss/dapd

Schwechat - Der neue Terminal des Flughafens Wien, Check-In-3 ("Skylink"), der am 1. Juni 2012 in den Echtbetrieb ging, musste kurz nach seiner Eröffnung einiges an Kritik einstecken. So kam unter anderem von Behindertenverbänden der Einwurf, Teile der Infrastruktur seien behindertenfeindlich. Ein Punkt, um diese Situation nach Überzeugung der Flughafenbetreiber zu verbessern, wird nun ab 1. April, zehn Monate nach der Inbetriebnahme, umgesetzt: Im Check-In-3 wird auf der Abflugebene ein eigener Schalter für "Mobilitäts- und Familienservice" eingerichtet, so der Flughafen Wien am Freitag in einer Aussendung.

Dieser Schalter ist für Passagiere mit besonderen Bedürfnissen sowie Familien mit Kindern gedacht, wenn sie Unterstützung beim Antritt ihrer Flugreise benötigen. Der Schalter sei ständig mit einem Flughafen-Mitarbeiter besetzt, der bei Bedarf kostenlos Rollstühle und Kinderwagen organisiere oder für Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf Wunsch persönliche Unterstützung auf dem Weg zum Gate mittels Elektrofahrzeug anbiete. Auch hat dieser Schalter eine direkte Verbindung zu den Einsatzorganisationen am Flughafen, falls ein Passagier Hilfe benötigt.

Flughafen-Sprecher Peter Kleemann sagte zur APA, dass die Kritikpunkte am Check-In-3 vor allem drei Punkte betrafen: Einerseits ging es um die Orientierung. Blinden- und Sehbehindertenverbände meldeten Bedenken an den Monitoren im Check-In-3 an, die demnach schlecht ausgerichtet waren und zu wenig Kontrast für die gute Lesbarkeit boten. Dazu wurde laut Kleemann ein eigenes Konzept mit den Verbänden entwickelt, das bei der Sanierung des Check-In-1 gleich umgesetzt worden sei. Dort seien die neuen Monitore bereits installiert worden, sukzessive würde das nun auch im Check-In-3 geschehen.

Ein weiterer Punkt betraf die langen Wege am Pier und von den älteren Terminals in die neue Ankunftshalle. Der dritte Punkt betraf die Aufzüge, bei denen es ebenfalls Planungen gebe. Diese müssen aber Hand-in-Hand mit den Sanierungsmaßnahmen bei den anderen Terminals geschehen.

"Wir haben in enger Zusammenarbeit mit den Verbänden mit Stand heute 150 Maßnahmen ausgearbeitet und beschlossen", sagte Kleemann. Das reiche von Versetzen von Ruftasten, Ummontieren von Türen, Veränderungen von Bodenmarkierungen auf den Parkplätzen bis zu "sichtbareren Ergebnissen" wie eben dem neuen Schalter. (APA, 15.3.2013)