Peking - Die Solarkrise hat mit der chinesischen Suntech Power nun auch den ehemals weltgrößten Modulbauer in die Pleite getrieben. Weil der Konzern fällige Anleihen nicht bedienen könne, habe eine Gruppe von acht Gläubigerbanken bei Gericht einen Antrag auf Sanierung im Insolvenzverfahren gestellt, teilte Suntech am Mittwoch mit.

Die auch in Deutschland gelisteten Aktien von Suntech stürzten nach der Mitteilung um 50 Prozent auf ein Rekordtief von 0,24 Euro. Die Pleitewelle in der Solarindustrie erfasst damit auch einen der chinesischen Branchengrößen, denen die Konkurrenz aus Westeuropa und den USA schon seit längerem Preisdumping vorwirft.

Preiskampf

Wegen des seit Jahren tobenden Preiskampfes in der Branche mussten bereits zahlreiche Unternehmen Insolvenz anmelden. In Deutschland sahen sich beinahe alle namhaften Solarfirmen gezwungen, den Gang zum Amtsgericht anzutreten - wie etwa der Solarpionier Solon, der einst weltgrößte Solarzellenhersteller Q-Cells oder der Anlagenbauer Centrotherm. Auch der deutsche Branchenprimus Solarworld kämpft ums Überleben. Vorstandschef Frank Asbeck ringt mit den Banken und Gläubigern seit Wochen um eine Lösung. Der Konzern ist mit über einer Milliarde Euro verschuldet.

Aber auch in China schreiben die Solarkonzerne wie Yingli, LDK und Trina tiefrote Zahlen. Medienberichten zufolge werden sie nur durch staatliche Unterstützung am Leben gehalten.

Solarworld-Chef Asbeck war es, der zusammen mit anderen Firmen in den USA Strafzölle auf chinesische Billigimporte durchsetzen konnte. Auch die EU berät derzeit über ein solches Vorgehen. Allerdings kämpft die Solarindustrie auch mit dem Abbau staatlicher Zuschüsse und Überkapazitäten. (APA, 20.3.2013)