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Nur 26 Prozent würden Landeshauptmann Günther Platter wählen, wenn es eine Direktwahl gäbe.

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Linz/Innsbruck - Die Tiroler Parteienlandschaft mag zersplittert sein - aber auf die Frage, wer die Themen im Land setzt, nennen 54 Prozent als Erstes die ÖVP. Und weitere 18 Prozent nennen sie an zweiter oder dritter Stelle. Diese Dominanz kommt auch in der aktuellen Hochrechnung des Linzer Market-Instituts zum Tragen: 36 Prozent für die ÖVP (etwa viereinhalb Prozent weniger als bei der Wahl vor fünf Jahren), 14 für die SPÖ. Auch in der Frage nach den Themen in der Landespolitik kommt die SPÖ auf den zweiten Platz: Zehn Prozent spontane Erstnennungen, 32 Prozent nennen die Sozialdemokraten dann als weitere themensetzende Partei.

Die Grünen bekommen die drittmeisten, die Liste Fritz bekommt die viertmeisten Nennungen. In der Hochrechnung der Sonntagsfrage kommen die Grünen auf 13 Prozent, die FPÖ erreicht zehn, das Team Stronach und die Liste Vorwärts Tirol jeweils acht, die Liste Fritz - Bürgerforum Tirol sieben und der Bürgerklub Tirol von Fritz Gurgiser zwei Prozent. Piraten und andere kommen auf zwei Prozent.

Das Land im Vergleich

Die Tiroler sehen ihr Land im Vergleich mit anderen Bundesländern relativ gut dastehen - 35 Prozent meinen, in Tirol wäre es besser als anderswo, weitere 43 Prozent erklären, dass Tirol zumindest gleich gut aufgestellt sei.

Im Zeitvergleich aber gibt es deutliche Unzufriedenheit. der Standard ließ fragen: "Ist das Leben alles in allem in Tirol heute besser, etwa gleich gut oder eher schlechter als vor fünf Jahren?" Darauf sagten nur zehn Prozent, dass es in Tirol besser geworden ist, 59 Prozent sehen keine Veränderung, aber immerhin 30 Prozent sagen, dass es schlechter geworden wäre. Es sind vor allem Frauen sowie ältere und weniger gebildete Befragte, die eine Verschlechterungen ihrer Lebenssituation wahrnehmen.

Wichtigstes Wahlmotiv der Tiroler ist, Spekulation mit Landesgeldern zu vermeiden. Diese habe nie stattgefunden, hat Landeshauptmann Günther Platter immer wieder betont, die Landesgelder seien konservativ veranlagt. Allerdings wird das offenbar nicht geglaubt. Market fragte: "Wie ist Ihre persönliche Einschätzung: Ist auch in Tirol Steuergeld durch Spekulation verlorengegangen, oder ist in Tirol kein Steuergeld durch Spekulation verlorengegangen?"

Darauf sagen zwei Drittel der Befragten, dass ihrer Meinung nach auch in Tirol Landesgeld verzockt worden sei - nur elf Prozent sagen dezidiert, dass das nicht der Fall sei. (Die restlichen 23 Prozent äußerten sich in dieser Frage nicht.)

Kritische Rote

Vertrauen in die Landesfinanzen haben vor allem ÖVP-Wähler, besonders kritisch sind Anhänger der SPÖ.

Könnte man den Landeshauptmann direkt wählen, dann würden nur 26 Prozent Amtsinhaber Günther Platter die Stimme geben - zum Vergleich: In Niederösterreich erklärten sich vor der Wahl 47 Prozent als mögliche direkte Wähler von Erwin Pröll. SPÖ-Landeschef Gerhard Reheis käme auf elf, die Grüne Ingrid Felipe auf acht Prozent.

Und was soll bei der Wahl herauskommen?

  • 59 Prozent wünschen sich "klare Verhältnisse".
  • 29 Prozent wollen, "dass die Grünen im Landtag ein wichtiges Wort mitreden können".
  • 22 Prozent hätten gerne, dass andere Parteien als die ÖVP stark genug werden, um einen anderen Landeshauptmann zu stellen. (Conrad Seidl, DER STANDARD, 26.3.2013)