London - Großbritannien droht die dritte Rezession innerhalb von fünf Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im vierten Quartal 2012 um 0,3 Prozent zurück, wie das Nationale Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Damit wurde eine frühere Schätzung bestätigt. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sank um 2,1 Prozent - das größte Minus seit Anfang 2009. Sollte das BIP auch im ersten Quartal 2013 schrumpfen, rutscht das Land wieder in die Rezession.

Die einzelnen Wirtschaftsdaten aus dem ersten Quartal bieten ein gemischtes Bild: So ging die Industrieproduktion im Januar zurück, während sich der in Großbritannien dominante Servicesektor im Februar positiv entwickelte. Das ungewöhnlich kalte Winterwetter könnte die Konjunktur jedoch letztlich gedämpft haben, befürchten Experten. Die schwachen BIP-Zahlen aus Großbritannien drückten über das Pfund Sterling auch den Euro zum Dollar. Die Gemeinschaftswährung fiel auf unter 1,28 Dollar zurück und notiert damit so niedrig wie seit Mitte November nicht mehr.

Nicht viel besser geht es allerdings der Eurozone. Das Wirtschaftsklima in der Währungsunion trübte sich im März wieder ein. Damit endete eine Serie von vier Anstiegen in Folge. Das entsprechende Umfragebaromter rutschte um 1,1 auf 90,0 Punkte ab, wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 90,4 Zähler erwartet. Es ist die erste Erhebung in der Euro-Zone seit der Eskalation der Zypern-Krise.

Die Stimmung sank demnach sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern. Das Verbrauchervertrauen blieb dagegen stabil. "Die Euro-Zone dürfte zu Jahresbeginn in der Rezession verharren", sagte Analyst Ben May von Capital Economics. (APA/Reuters, 27.3.2013)