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Der Stempel ist so gut wie ausgestorben, das Problem der Arbeitslosikeit bei weitem nicht.

Foto: AP/Berg

Wien - Das Arbeitsmarktservice (AMS) rechnet in diesem Jahr mit 15.900 zusätzlichen Arbeitslosen und 5.000 bis 6.000 zusätzlichen Schulungsteilnehmern. Insgesamt soll es damit bis zu 22.000 Arbeitslose mehr geben als im vergangenen Jahr, berichtete die "Presse" am Mittwoch unter Berufung auf die jüngste AMS-Prognose.

Diese hat sich gegenüber Dezember verschlechtert: Damals war noch von 17.200 zusätzlichen Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern die Rede. "Wir sehen, dass gerade in den konjunktursensiblen, exportintensiven Branchen die Einbrüche stärker waren als zuletzt erwartet", sagte Marius Wilk vom AMS der Zeitung.

Allerdings soll auch die Beschäftigung stärker steigen als angenommen. Heuer werden laut Prognose 17.600 Menschen zusätzlich Arbeit finden - im Dezember hatte das AMS noch mit 10.600 zusätzlichen Arbeitsplätzen gerechnet. Die Arbeitslosenquote soll 2013 und 2014 bei 7,4 Prozent (statt 7,2 Prozent) liegen. Diese Quote erwarten auch die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS.

Millionen Überstunden

Angesichts von mehr als 400.000 Jobsuchenden erinnerte die Arbeiterkammer (AK) einmal mehr an die Millionen Überstunden, die in Österreich geleistet werden. Dass die globale Wirtschaftskrise bisher hierzulande noch glimpflich verlaufen ist, sei auch darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Arbeitsstunden zurückgefahren worden sei.

"Kurzarbeit, Bildungskarenz, Abbau von Mehr- und Überstundenkontingenten - die arbeitszeitpolitischen Maßnahmen im Zuge der Wirtschaftskrise haben allen Betroffenen genützt: den Arbeitnehmern, den Unternehmen und dem Staat", erklärte AK-Oberösterreich-Präsident Johann Kalliauer am Mittwoch in einer Aussendung. In diesem Licht seien auch die 300 Millionen Überstunden zu sehen, die jährlich bezahlt und unbezahlt geleistet würden.

Die von der Wirtschaft geforderte weitere Arbeitszeitflexibilisierung lehnt Kalliauer ab. Für die Arbeitnehmervertreter wäre das eine Lohnkürzung über die Hintertür. (APA, 27.3.2013)