Santiago de Compostela -  Am Dienstag hat das galicische Regionalparlament  den definitiven Baustopp der "Cidade da Cultura" beschlossen. Als vor zwölf Jahren im nordspanischen Santiago de Compostela die Bauarbeiten an der "Kulturstadt" starteten, wurde das Großprojekt des amerikanischen Stararchitekten Peter Eisenman noch als "Aufbruchssymbol ins 21. Jahrhundert" gefeiert. Doch seit einiger Zeit schon wird die "Kulturstadt" vor den Toren Santiago de Compostelas als "Symbol der Verschwendung" angesehen.

 Das Zeitungsarchiv, die Bibliothek, das Galicische Museum und ein Bürogebäude für die Kreativindustrie stehen nach Investitionen von über 300 Millionen Euro. Die mit weiteren weitere 200 Millionen Euro veanschlagten Bauten - das Internationale Kunstzentrum sowie das 55.000 Quadratmeter große Zentrum für Musik und Theater mit seinem Opernhaus - werden aufgrund fehlender Budgets nun nicht mehr gebaut, beschloss das galicische Regionalparlament.

Vor den Krise von 2008 versuchten mehrere Städte, den "Bilbao-Guggenheim"-Effekt zu imitieren. In Oviedo wurde  für 350 Millionen Euro ein zweiter Kongresspalast fertiggestellt. Vor zwei Jahren versuchte das nordspanische Küstenstädtchen Avilés mit seinem "Centro Internacional Oscar Niemeyer", zum neuen "Bilbao" zu werden. Die Mittelmeermetropole Valencia investierte rund 1,3 Milliarden Euro in die "Stadt der Künste und der Wissenschaften" mit seinem  Opernhaus von Santiago Calatrava. Das Niemeyer-Zentrum  hat bereits wieder geschlossen, und Valencias Opernbetrieb ist auf ein Minimum gedrosselt.  (APA, 27.3.2013)