Rom / Paris - Mit Rauchbomben haben zwei oder drei Täter bei einem Einbruch im Etruskischen Nationalmuseum in Rom in der Nacht zum Sonntag Verwirrung gestiftet. Kurze Zeit später entkamen die Einbrecher unerkannt mit mehreren Schmuckstücken aus dem 19. Jahrhundert, wie die Polizei mitteilte. Demnach sprengten die Räuber das Portal der Villa Giulia, eines der größten Museen Roms unterhalb des Parks der Villa Borghese im Wohnbezirk Parioli, und schlugen mit einer Eisenstange oder Axt Vitrinen ein. Wegen des Rauchs war auf den Bildern der Überwachungskameras nichts zu erkennen.

Das Wachpersonal rief die Feuerwehr herbei, während sich die Übeltäter aus dem Staub machen konnten. Ihre Beute stammt aus der Sammlung Castellani, die im Jahr 1919 dem italienischen Staat übereignet wurde und mehr als tausend antike und moderne Exponate umfasst. Bei den abhanden gekommenen Kleinodien soll es sich allerdings nicht um sonderlich wertvolle Stücke handeln.

 Mit Kettensäge ins Naturkundemuseum

Mit einer Kettensäge hat ein junger Mann in Paris einem ausgestopften Elefanten, der früher König Ludwig XIV. gehörte, einen Stoßzahn abgeschnitten. Der 20-jährige Einbrecher habe in der Nacht auf Samstag im Pariser Naturkundemuseum den linken Stoßzahn des Dickhäuters abgesägt und sei damit geflüchtet, verlautete aus Polizeikreisen. Er schlug ein Fenster ein, um in das Gebäude zu gelangen, kam aber danach nicht weit mit seiner Beute. Bereits in einer benachbarten Straße stellte die Polizei demnach den Dieb. Aus Kreisen der Justiz verlautete am Sonntag dann, der junge Mann sei ohnehin nicht mehr gut zu Fuß gewesen, denn den habe er sich bei seiner Flucht verletzt. In einer Klinik musste er sich demnach einem chirurgischen Eingriff unterziehen.

Forschungsministerin Geneviève Fioraso, deren Ministerium für die Verwaltung des Museums zuständig ist, teilte  am Samstag mit, der Dieb sei mit dem Vorsatz eingebrochen, die Stoßzähne des Elefanten des  zu stehlen. Da das Sicherheitssystem des Museums wie vorgesehen funktioniert habe, sei die Tat vereitelt worden.  Die "Beschädigung dieses Ausstellungsstücks von hohem historischen und wissenschaftlichen Wert" sei aber leider nicht verhindert worden, beklagte die Ministerin. Nun werde geprüft, wie das Exponat restauriert werden könne.

Über die Beweggründe des Einbrechers verlautete zunächst nichts. Elfenbein erzielt auf dem Schwarzmarkt aber hohe Preise.  Mit rund 62 Millionen Ausstellungsstücken gehört Frankreichs Nationales Naturkundemuseum zu den weltweit führenden Einrichtungen dieser Art. Jährlich lockt es etwa 1,9 Millionen Besucher an.  (APA, 1.4.2013)