Hornhechte leben rings um Europa, von der Ostsee bis zum Mittelmeer. Mit dem eigentlichen Hecht sind sie nicht verwandt.

Foto: M. Leirer

Leuchtend grüne Gräten: Das Wirbelsäulenfragment eines Hornhechts.

Foto: M. Leirer

Hannover - Der bis zu einen Meter lange Gewöhnliche Hornhecht (Belone belone) ist in den Ostsee-Anainerstaaten ein nicht oft gefangener, aber beliebter Speisefisch. Seine Besonderheit: Die Gräten, die nach dem Verzehr auf dem Teller liegen bleiben, sind grün, was dem Fisch auch den Namen "Grünknochen" eingetragen hat.

Warum Hornhechte wie auch die mit ihnen nicht verwandten Aalmuttern (Zoarces viviparus) ein grünes Skelett haben, ist jetzt endgültig geklärt, wie die Tierärztliche Hochschule Hannover berichtet. Nicht wie von manchen vermutet das Eisenphosphat Vivianit, sondern das Hämoglobinabbauprodukt Biliverdin ist dafür verantwortlich. Und die Farbe ist nicht giftig.

Bekanntes Pigment

Ein Hannoveraner Forschungsteam um Waldemar Ternes, Frank Jüttner und Meike Stiesch extrahierte das bläulich-grüne Pigment aus verschiedenen Proben von Hornhecht und Aalmutter und wies mittels spektroskopischer Verfahren Biliverdin nach. Außerdem stellten die Forscher fest, dass Biliverdin die Neigung hat, sich an Kollagen, ein Bestandteil des Bindegewebes und somit auch der Knochen, anzulagern. Es bindet sich vor allem an die Knochenhaut und die Dornfortsätze der Wirbelsäule und verursacht die blaugrüne Farbe.

Biliverdin ist die natürliche Vorstufe des Bilirubins, des gelben Abbauproduktes des roten Blutfarbstoffes, und besitzt keinerlei giftige Eigenschaften. Dieselben Pigmente werden auch sichtbar, wenn wir uns durch einen Schlag oder Stoß einen "blauen Fleck" zuziehen. (red, derStandard.at, 6. 4. 2013)