Bei den Kärntner Freiheitlichen geht es weiter drunter und drüber. Jetzt gibt es auch noch einen Kampfparteitag. Der Bad Kleinkirchheimer Bürgermeister Matthias Krenn wird gegen den geschäftsführenden Parteichef Christian Ragger antreten. Krenn und mit ihm eine Gruppe von FPK-Bürgermeistern und Gemeindefunktionären wollen eine "ehrliche Erneuerung" der FPK, die von den Wählern am 3. März ins politische Ausgedinge geschickt worden war. Nach dem Wahldebakel auf Landesebene drohen bei den Kommunalwahlen 2015 auch die noch verbliebenen Gemeindebastionen verlorenzugehen.

Wirkliche Erneuerung sieht in der Tat anders als betrieben aus. Nach wie vor halten die "alten Seilschaften" vom Sternhof, dem Stammsitz der rechtslastigen Scheuch-Brüder, die Partei in Geiselhaft. Noch immer ist kein klarer Schnitt mit dem System Haider getan. Der Rücktritt von Kurt Scheuch als Parteichef hat daran nichts geändert. Am Sternhof wird der Chefsessel ja erst von Bruder zu Bruder und dann eben zu "Jagdfreund" Christian weitergereicht. Auch die Wiedervereinigung mit Heinz-Christian Straches Bundes-FPÖ wurde von den "Herrenbauern" befohlen. Viele sträuben sich dagegen. Mit Strache, dessen Ohnmacht, im eigenen Haus Ordnung zu schaffen, immer offensichtlicher wird, lassen sich in Kärnten keine Wahlen gewinnen. Dass die Blauen in Kärnten unter solchen Voraussetzungen wie Phönix aus der Asche steigen, ist nicht zu erwarten. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, 11.4.2013)