Wien - Die Bundesregierung plant derzeit keine Änderung beim Pensionsantrittsalter für Frauen. Ziel sei es, das faktische Antrittsalter zu erhöhen, erklärten Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger am Dienstag nach dem Ministerrat.

Priorität: Anhebung des faktischen Antrittsalters

"Ich bin dafür, dass es bleibt, wie es ist", hielt Faymann fest. Bereits jetzt sei es schwierig genug, dass Ältere Arbeit finden. Daher gehen auch die Kraftanstrengungen dahin, das faktische Antrittsalter anzuheben sowie mehr Jobs für Ältere zu schaffen.

Es habe zwar in der Vergangenheit Überlegungen für eine frühzeitige Angleichung des Frauenpensionsantrittsalters an jenes der Männer gegeben, derzeit sei dies aber kein Thema, so Spindelegger: "Langfristig wird das immer Thema bleiben", verwies er auf die steigende Lebenserwartung.

Gleichstellung in ferner Sicht

Vor dem Ministerrat erklärte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, sie sei gegen eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters. Viele Frauen würden aus der Krankheit oder der Arbeitslosigkeit in den Ruhestand treten. Auch sei die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen "noch lange nicht" erreicht.

Auch ÖGB-Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin Sabine Oberhauser hielt per Aussendung fest: "Die frühere Angleichung des Frauenpensionsalters wird es mit uns nicht geben." (APA/red, dieStandard.at, 16.4.2013)