Salzburg - Laut Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) wurde nach den dem Spekulationsskandal in Salzburg bereits die Hälfte der laufenden Geschäfte abgebaut. "Es ist bereits gelungen, die Spekulationsschulden zu halbieren", sagte Burgstaller am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Zurzeit liege Salzburg bei den erst vor kurzem aufgetauchten Spekulationsgeschäften mit 85 Millionen Euro im Plus.

Auch Meinhard Lukas, Linzer Uni-Dekan und Berater des Landes sagte: "Ich habe mich gestern wirklich über den Fortschritt beim Abbau des Portfolios gefreut." Dennoch schränkte er ein, dass es sich nur um einen punktuellen Befund handle und man in den vergangenen Monaten bei der Aufräumarbeit auch von einem "hilfreichen Markt" profitiert habe. An seiner Demut an der Aufgabe für die Zukunft habe sich nichts geändert. "Wir haben noch 50 Prozent vor uns."

931 Millionen Euro außerordentliche Schulden getilgt

Seit Beginn des Abbaus des "Schattenportfolios" hat das Land Salzburg 931 Millionen außerordentliche Schulden getilgt - das ist in etwa die Hälfte der Spekulationsschulden - und sich von Papieren (Derivate und Wertpapiere) im Wert von 952 Millionen Euro getrennt. Der Saldo aus Finanzvermögen und außerordentlichen Schulden liegt mit Stichtag 15. April bei genannten 85 Millionen Euro auf der positiven Seite. Das Risiko der noch bestehenden Geschäfte konnte weiter reduziert werden. Der Schuldenstand des Landes beträgt nunmehr rund 2,4 Milliarden Euro.

Lukas empfiehlt Vergleiche mit Banken

Für die Verhandlungen mit Banken und allfällige rechtliche Schritte hat Salzburg ein Unternehmen aus Deutschland zur Unterstützung gefunden. Er werde der neuen Landesregierung raten, dass sie sich rasch die Ermächtigung des Landtages einholt, um Vergleiche mit den Banken abschließen zu dürfen, sagte Lukas. So könne man sich viele Prozesse sparen und für die Banken brächte es Rechtssicherheit. Willi Hemetsberger von Ithuba Capital - dieses Unternehmen wickelt in Absprache mit dem Land und den anderen externen Beratern die Auflösung der Geschäfte ab - berichtete, man hätte inzwischen mit fast allen Banken verhandelt und eigentlich seien alle bereit gewesen, faire Preise vorzuschlagen. "Wir haben im Schnitt mehr von den Banken rausgepresst als die Bewertungen." (APA, 17.4.2013)