Venedig - Der US-Regisseur William Friedkin wird bei der nächsten Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig (28. August bis 7. September 2013) den Goldenen Löwe für sein Lebenswerk erhalten. Der Beschluss wurde vom Aufsichtsrat der Biennale unter der Führung von Präsidenten Paolo Baratta ergriffen. "Friedkin hat auf relevante und nicht immer auf anerkannte Weise zu einer tief greifenden Erneuerung des US-Films beigetragen", hieß es im Text, mit dem die Preisverleihung begründet wurde. Zahlreiche Werke des Filmemachers sollen in Venedig gezeigt werden.

Musik und Theater

 Die Biennale vergibt zudem Goldene Löwen für ein Lebenswerk in den Sparten Musik und Theater heuer an Sofia Gubaidulina und Romeo Castellucci. Wie es am Mittwoch in einer Aussendung der Biennale hieß, wird die russische Komponistin am 4. Oktober während des 57. Internationalen Festivals für zeitgenössische Musik und der italienische Regisseur am 2. August während der 42. Ausgabe des Internationalen Theater Festivals in Venedig ausgezeichnet.

Bei der Ehrung für Gubaidulina handle es sich um eine "Anerkennung des herausragenden künstlerischen und menschlichen Werts einer Frau, die wegen ihrer non-konformistischen ästhetischen Entscheidungen immer gegen die politischen Mächte zu kämpfen hatte". Trotz massiver Einschränkungen "hat Gubaidulina nicht aufgehört, sich mit extremer Kohärenz und Freiheit auszudrücken, und der ganzen Welt Werke von hoch inspirierter Musik zu schenken". Beim Musikfestival in Venedig wurden ihre Werke seit den späten 1970er Jahren regelmäßig gespielt.

Castellucci wird ausgezeichnet "für seine Fähigkeit, eine neue Sprache für die Bühne zu schaffen, die Theater, Musik und die Bildhauerei ineinander verwebt." Mit seinen Arbeiten habe er "uns in parallele Welten transportiert und uns dann zurückgebracht, um auf unsere eigene Welt zu schauen - und sie verändert vorzufinden". Auch seine Werke waren regelmäßig beim venezianischen Theaterfest eingeladen.

Vorjahrspreisträger waren Luca Ronconi beim Theater und Pierre Boulez in der Musik. (APA, 1./2.5.2013)