In Teil 1 und Teil 2 unseres Spiele-PC-Ratgebers, haben wir uns der Auswahl der Komponenten gewidmet. Nun geht es ans Eingemachte. Diese Diashow dient als Leitfaden für all jene, die schon immer ihren eigenen (Gaming)-PC selbst zusammenbauen wollten, aber wegen mangelndem Know-How oder aus Angst, ihre teure Hardware bei falscher Handhabung zu beschädigen, noch nicht getraut haben.

Dabei kann die Motivation, den Schraubenzieher einmal selbst in die Hand zu nehmen, verschiedenste Motive haben. Sei es aus finanziellen Gründen – das Assembling beim Fachmann kostet in der Regel etwa 50 bis 100 Euro mehr – oder aus reiner Neugier. Fest steht, wer sich mit der Materie ein wenig auseinandersetzt, kann sich schon nach wenigen Stunden ausreichend Wissen aneignen, um mögliche Defekte frühzeitig zu erkennen und unter Umständen sogar selbst zu beheben. Der nicht uneigennützige Vorteil dabei: Selbst mit wenigen günstigen Ersatzkomponenten, wie etwa einer alten PCI-Grafikkarte oder einem separaten Speicherbaustein kann der Übeltäter im Falle eines Defekts effektiv ausgemacht und nach einem kurzem Besuch im Elektronikfachmarkt schnell und kompromisslos ersetzt werden. Und das ohne seinen PC tage- oder gar wochenlang in der Reparatur vermissen zu müssen.

Inhalt

  1. Einleitung
  2. Voraussetzungen
  3. CPU, Mainboard und Arbeitsspeicher
  4. Montage eines Boxed-Kühlers
  5. Montage eines alternativen Kühlers
  6. Einbau in das Gehäuse
  7. Verkabelung, Datenträger und Laufwerke
  8. Die Grafikkarte
  9. Zusätzliche Erweiterungskarten
  10. Das Finale
Foto: Overclockers.at

Voraussetzungen

Dies sind die essenziellen Komponenten, die für den Zusammenbau eines potenten Gaming-PCs notwendig sind (exklusive Monitor, Tastatur und Maus). Entsprechend unseres Kolumnenauftakts "Der richtige Spiele-PC zu jedem Preis" liefert die empfohlene High-End-Konfiguration bis etwa 1200 Euro die Grundlage für das hier als Beispiel dargestellte System. Dementsprechend kommt ein Intel-System mit einem Intel Core i7-3770K, ein ASUS Maximus V Extreme und eine ASUS GeForce GTX 680 zum Einsatz. Zusätzlich sorgen ganze 16 GB an Arbeitsspeicher von ADATA im Dual-Channel-Betrieb und die schnelle Angelbird Crest XTC-SSD mit 240 GB für ausgezeichneten Komfort im Alltag. Um eine stabile Stromversorgung kümmert sich das Enermax Revolution 85+ mit 850 Watt (650 Watt würde reichen), die CPU wird zuverlässig vom brandneuen Noctua NH-U14S gekühlt. All diese Teile finden im großzügig bemessenen AeroCool Xpredator X3 Gehäuse mühelos Platz.

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Vor dem Zusammenbau sollte das Thema Arbeitsumfeld, Sicherheitsmaßnahmen und Werkzeug genauer angesprochen werden. Die kommenden Arbeitsschritte benötigen nämlich nicht nur ausreichend Platz, sondern auch einen glatten Untergrund. Ein leergeräumter Schreibtisch reicht für diese Zwecke vollkommen aus, das Arbeiten am Teppichboden sollte dagegen tunlichst vermieden werden. Nicht zuletzt wegen einer möglichen elektrostatischen Aufladung. Apropos: Oft wird für den Zusammenbau der Einsatz von ESD-Handschuhen oder ESD-Armbändern empfohlen, um die sensiblen Bauteile vor einer Entladung und somit möglichen Langzeitschäden zu schützen. Streng genommen sollte das selbst beim Hantieren mit wenigen Komponenten schon ernst genommen werden, auch wenn es in der Praxis so gut wie nie zu merklichen Zwischenfällen kommt. Als gute Vorkehrung gegen Entladung achten Sie darauf, dass Sie so gut wie möglich keine freiliegenden Bauteile und Kontakte berühren. Fassen Sie also beispielsweise das Mainboard oder den Prozessor nur an den Kanten an, die Grafikkarte ausschließlich an der Abdeckung des Kühlkörpers.

Was das Werkzeug angeht, reicht bei komfortablen Gehäusen bereits ein simpler Kreuzschlitz-Schraubenzieher und unter Umständen Kabelbinder und eine kleine Zange für das Bündeln von freistehenden Kabeln. Von Akkuschraubern muss an dieser Stelle dringend abgeraten werden! Allgemein sollte keine Gewalt für die Montage notwendig sein.

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Mainboard, Prozessor und Arbeitsspeicher

Bevor die Komponenten in das Gehäuse wandern, muss zuerst der Hauptprozessor, der Prozessorkühler und der Arbeitsspeicher in das Mainboard eingebaut werden. Um die Bauteile auf der Rückseite des Mainboards weich zu betten, bietet sich die Mainboard-Schachtel als Unterlage an.

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Zu Beginn wird der Hauptprozessor in den Sockel des Mainboards eingesetzt. Das ist der heikelste Moment beim Zusammenbau eines Systems! Ein goldener Pfeil auf der CPU dient dabei als Indikator für eine richtige Positionierung im Sockel, der ebenfalls an einer Ecke mit einem Pfeilsymbol versehen ist. Optional verhindern zwei Ausbuchtungen im Sockel einen falschen Einbau. Bei diesem Schritt sollten Sie niemals Gewalt anwenden, der Prozessor muss mühelos in den Sockel gleiten. Besondere Vorsicht ist bei Intel-Systemen geboten: Die goldenen Pins im Sockel dürfen nicht berührt werden. Eine mechanische Beschädigung wird nicht von der Garantie abgedeckt, auch wenn man diese mit einer Lupe und unglaublich viel Geduld wieder zurechtbiegen kann.

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Sitzt der Prozessor schön im Sockel, muss abschließend die Sockelarretierung betätigt werden. Im Normalfall ist dazu etwas mehr Kraft aufzuwenden, mehr als ein Daumen sollte jedoch nicht von Nöten sein!

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Im nächsten Schritt gilt es den Arbeitsspeicher einzubauen – besser jetzt bevor ein zu groß geratener Prozessorkühler den Einbau erschwert. Je nachdem wie viele Speichermodule eingesetzt werden müssen, kommen unterschiedliche Slots zum Einsatz. Welche das genau sind, ist dem Mainboard-Handbuch zu entnehmen. Im Dual-Channel-Betrieb mit zwei Modulen sind das unabhängig vom Mainboard-Hersteller in der Regel immer die farbigen Speicherbänke.

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Sind die richtigen Speicherbänke gefunden, können die Module eingesetzt werden. Drücken Sie den Arbeitsspeicher gerade von oben und mit sanftem Druck in den Slot. Hier ist einzig die korrekte Ausrichtung zu beachten, die an der Einkerbung auf der Unterseite bei den goldenen Kontakten zu erkennen ist. Bei richtiger Montage wird die weiße Arretierung von selbst geschlossen.

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Nun geht es an die Montage des Prozessorkühlers. Beim Kauf einer Intel-CPU in der herkömmlichen blauen Packung (Boxed-Version) erhalten Sie automatisch auch den prinzipiell ausreichend dimensionierten Boxed-Kühler dazu. Alternative Kühler wie zum Beispiel der Noctua NH-U14S bieten jedoch eine deutlich bessere Kühlleistung und nebenbei einen leiseren Lüfter mit deutlich längerer Lebensdauer. Dieser ist zwar für einen Gaming-PC nicht dringend erforderlich, dennoch eine gute Investition, sofern das Budget es zulässt – insbesondere wenn eine übertaktbare CPU im Sockel sitzt, deren Potenzial zu einem späteren Zeitpunkt noch ausgereizt werden kann.

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Montage eines Boxed-Kühlers

Die grauen Streifen auf der Unterseite des Kühlkörpers ist die Wärmeleitpaste, die standardmäßig auf dem Boxed-Kühler aufgebracht ist. Sie verbessert die Ableitung der erzeugten Wärme des Prozessors in den Kühlkörper. Warum das? Weder die Auflagefläche des Kühlers, noch die Oberfläche der CPU sind so eben, dass sie zu 100 Prozent Kontakt haben, wodurch kleine, mit Luft gefüllte Zwischenräume entstehen. Und weil Luft ein äußert schlechter Wärmeleiter ist und der Prozessor dadurch die Abwärme nicht ordentlich abführen könnte, müssen diese Unebenheiten mit Wärmeleitpaste ausgefüllt werden.

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Bevor Sie den Kühlkörper einsetzen, drehen Sie die Push-Pins – so heißen die vier schwarzen Stifte – entgegengesetzt zur ihrer Pfeilrichtung. Jetzt können Sie den Kühler in die dafür vorgesehenen Löcher am Mainboard einfädeln und jeweils die diagonal gegenüberliegenden Pins gleichzeitig nach unten drücken. Ein Klick-Geräusch lässt Sie wissen, dass die Arretierung sitzt. Grundsätzlich ist dabei die Ausrichtung des Kühlers unerheblich, lediglich das vierpolige Lüfterkabel sollte den dafür vorgesehenen Anschluss am Mainboard mit der Beschriftung "CPU Fan" erreichen.

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Montage eines alternativen Kühlers

Sollten Sie sich dazu entschieden haben, einem alternativen Kühler die Verantwortung über Ihren Prozessor zu überlassen, sind weitere Arbeitsschritte notwendig. Wenn Ihr Kühler nicht mit Push-Pins  ausgeliefert wird, verfügt er über ein sogenanntes Sockel-Kit. Das ist ein Montagesatz, der rund um den CPU-Sockel installiert wird und die Verbindung zwischen Mainboard und Kühlkörper herstellt. Auf dem Foto sehen Sie ein gutes Beispiel für so ein Kit. Eine detaillierte Anleitung zur fehlerfreien Montage entnehmen Sie bitte dem Handbuch des Kühlers.

Oft gibt das Sockel-Kit die Ausrichtung des Kühlkörpers und damit auch die Richtung des Luftstroms im Gehäuse vor. Achten Sie speziell bei Tower-Kühlern darauf, dass die Lüfter schlussendlich die Luft durch den Kühlkörper und danach aus dem Gehäuse blasen können.

Wenn das Sockel-Kit montiert ist, müssen Sie noch die mitgelieferte Wärmeleitpaste auf den Prozessor auftragen. Sollte die CPU bereits früher in Verwendung gewesen sein, gehört diese vorher gereinigt. Ein Taschentuch oder Küchenrolle und gründliches Polieren sollte reichen, Profis können alkoholische Universalreiniger (für Elektronik) verwenden. Allgemein gibt es beim Auftragen der Wärmeleitpaste zwei verschiedene Ansätze, die in den folgenden Bildern erklärt sind.

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Eine dünnflüssige Wärmeleitpaste ermöglicht ein selbstständiges Auftragen der Wärmeleitpaste durch den Anpressdruck des Kühlers. Drücken Sie dafür eine etwa reiskorngroße Menge aus der Tube direkt auf die Mitte des Prozessors. Nach dem Aufsetzen des Kühlers und mit etwas Betriebswärme von der CPU wird die Paste von ganz allein gleichmäßig verteilt und es können unerwünschte Lufteinschlüsse optimal umgangen werden.

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Die zweite Methode eignet sich eher für dickflüssige Pasten, die sich nicht so leicht verteilen lassen. Tragen Sie dazu ebenfalls eine reiskorngroße Menge der Wärmeleitpaste in der Mitte des Prozessors auf und verteilen Sie diese gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche. Dies lässt sich am einfachsten mit einer alten Plastikkarte ähnlich einer Kreditkarte durchführen. Sollte die Konsistenz zu zähflüssig sein, können Sie mit einem handelsüblichen Fön auf mittlerer Stufe bei einer Entfernung von guten 30 Zentimeter etwas nachhelfen.

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Setzen Sie den Kühlkörper nun auf die CPU auf und verschrauben Sie ihn abschließend mit dem Sockel-Kit. Drehen Sie die Schrauben nur so fest wie nötig – eine zu feste Montage kann die Hauptplatine verbiegen und langfristig zu Schäden führen. Achten Sie darauf, dass der Kühler eben auf dem Prozessor aufliegt.

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Einbau in das Gehäuse

Die Vorbereitungen sind beendet und die Komponenten können nun in ihr permanentes Zuhause umsiedeln. Die Grafikkarte sollte dabei zuletzt eingebaut werden, da sie in der Regel den Zugang zu wichtigen Steckplätzen überdeckt. Speziell die SATA-Ports sind bei längeren Grafikkarten sonst deutlich schwerer zu erreichen.

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Je nach Beschaffenheit des Gehäuses findet das Netzteil im unteren oder oberen Bereich Platz. Hier müssen Sie darauf achten, dass der Netzteillüfter nicht abgedeckt wird, denn für einen effizienten und zuverlässigen Betrieb muss das Netzteil kühl bleiben. In diesem Beispiel befindet sich im Gehäuseboden ein Belüftungsgitter mit Staubfilter, das für einen optimalen Airflow für das Netzteil sorgt. Die Luft wird dadurch über den Boden eingesaugt, kühlt die Bauteile im Netzteil und wird hinten wieder ausgeblasen.

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Auf der Rückseite des Gehäuses lässt sich das Netzteil mit den beigelegten Schrauben montieren. Auch hier gilt: Weniger ist mehr, übertreiben Sie es nicht mit Gewalt!

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Um das Mainboard in die Behausung schrauben zu können, finden sich auf beiden vorgefertigte Löcher zur Montage. Je nach Formfaktor des Mainboards kommen dabei unterschiedliche Löcher im Gehäuse zum Einsatz.

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Das Mainboard darf nur mit Abstandhaltern in das Gehäuse geschraubt werden. Da diese meist metallisch sind, muss darauf geachtet werden, dass nicht unabsichtlich ein Abstandhalter im falschen Loch landet und so einen Kontakt auf der Rückseite des Mainboards verbindet. Um eine einheitliche Einschraubtiefe zu bewahren, müssen die Stifte vollständig verschraubt werden. Sollten diese nicht mit der Hand gedreht werden können, dürfen Sie mit einer kleinen Zange nachhelfen.

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Bevor Sie das Mainboard einbauen, muss die beiliegende Slotblende am Gehäuse angebracht werden. Diese wird von innen fest in die vorhandene Aussparung gedrückt, bis sie von alleine hält.

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Legen Sie anschließend das vorbereitete Mainboard behutsam in das Gehäuse und richten Sie es den Anschlussstiften entsprechend aus. Achten Sie dabei darauf, dass sie die Mainboard-Unterseite nicht durch die metallischen Abstandhalter beschädigen! Bei kleineren Behausungen könnte ein Einfädeln nötig sein, orientieren Sie sich dafür immer an den rückseitigen Anschlüssen. Lästige Gehäuse- und Netzteilkabel legen Sie am besten davor schon zur Seite.

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Mit den beim Gehäuse beigelegten Schrauben fixieren Sie im Nu das Mainboard. Hier ist Vorsicht geboten, dass Sie mit dem Schraubenzieher nicht abrutschen. Mit einem guten Kreuzschlitz-Schraubenzieher und ein wenig Fingerspitzengefühl sollte allerdings nichts schiefgehen. Schwer erreichbare Schrauben, die von großen CPU-Kühlern verdeckt werden, müssen Sie nicht zwangsweise anbringen. Hauptsache das Mainboard ist im Gehäuse gut fixiert.

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Verkabelung, Datenträger und Laufwerke

Gut ausgestattete Gehäuse verfügen nicht nur über zahlreiche Features, die den Einbau oder Umbau ungemein erleichtern, sondern auch über praktische Bedienmöglichkeiten, wie etwa einem ausgiebigen Frontpanel. Das AeroCool Xpredator X3 in diesem Beispiel bietet dadurch leicht zugängliche Audio- und USB-Anschlüsse und sogar eine luxuriöse Lüftersteuerung. Um diese Funktionen zum Leben zu erwecken, müssen sie ebenfalls mit dem Mainboard verbunden werden.

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Die dafür zuständigen Verbindungsstecker positionieren die Hersteller meist im rechten unteren Bereich ihrer Mainboards. Platz finden hier die Stecker für den Power- und Reset-Switch, sowie die Power- und HDD-LEDs. Zur korrekten Belegung ist in jedem Fall das Handbuch zurate zu ziehen. Auf das Anstecken eines nervigen Speakers kann heutzutage getrost verzichtet werden, es sei denn man benötigt Feedback, weil das System nicht bootet. Dann könnte ein im Mainboard-Handbuch verzeichneter Audio-Bootcode noch immer beim Auffinden des Fehlers helfen.

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Anschließend bereiten Sie die Festplatten und Solid State Drives (SSDs) auf den Einbau in das Gehäuse vor. Die Laufwerksschlitten lassen sich bei modernen Behausungen bereits schraubenlos montieren, lediglich die Datenträger selbst müssen im Normalfall mit den Einschubschlitten fest verschraubt werden. Sollte Ihr Gehäuse keine Einbaumöglichkeit für SSDs bieten, können diese notfalls auch per Klebeband in einen 3,5"-Schacht montiert werden. Übrigens arbeitet eine SSD anders als eine normale Festplatte auch problemlos in Schräglage, da sie keine beweglichen Teile enthält. Das sollte Ihnen genug Freiheiten bei der Montage geben.

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Verbinden Sie die Festplatten und SSDs mit jeweils einem SATA-Stromkabel aus dem Netzteil und einem SATA-Datenkabel. Speziell bei SSDs sollten dafür nur die beim Mainboard beiliegenden SATA-Kabel verwendet werden. Alte Kabel könnten ungeahnte Probleme hervorrufen. Platzieren Sie die Laufwerke außerdem nicht direkt übereinander,  um Hitzestau und Kabelkollissionen zu vermeiden.

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Jetzt sind die DVD- bzw. Blu-ray-Laufwerke an der Reihe. Bei den meisten Gehäusen lässt sich die Laufwerksabdeckung recht einfach entnehmen und das Laufwerk unkompliziert von vorne einbauen. Das optische Laufwerk lässt sich danach entweder mit Schrauben oder einem Slide-Mechanismus fixieren.

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Auch das optische Laufwerk muss – so wie die Datenträger zuvor – mit einem Strom- und einem Datenkabel versorgt werden. Für die Verkabelung empfiehlt sich (sofern vorhanden) die Verlegung durch die dafür vorgesehenen Löcher der Gehäuse-Seitenwand, auf der das Mainboard montiert ist. So lässt sich der für die Luftzirkulation hindernde Kabelsalat einfach beseitigen. Mehr dazu etwas später.

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Nun werden die SATA-Datenkabel der Laufwerke und Datenträger mit dem Mainboard verbunden. Wie auf dem Foto zu sehen ist, gibt es nicht selten mehr als sechs mögliche Steckplätze dafür. Was genau wo angesteckt werden muss, bestimmen die Eigenschaften des Geräts, das angeschlossen wird. Eine SSD sollte prinzipiell immer in einen der Ports, die mit SATA 6 Gb/s oder SATA6  markiert sind. Denn nur diese verhelfen ihr dazu, die maximale Leistung zu entfalten. Normale Festplatten und optische Laufwerke benötigen hingegen nur den langsameren SATA 3 Gb/s oder SATA3-Standard.

Wer zu einem High-End-Mainboard gegriffen hat, dem könnten übrigens zusätzliche SATA6-Ports durch einen externen SATA-Chip zur Verfügung stehen. Diese sind bei SSDs zu vermeiden, da die nativen Steckplätze für SATA 6 Gb/s eine bessere Performance bieten. Welche Ports nativ über den Chipsatz gehen, entnehmen Sie bitte der Beschriftung am Mainboard oder dem Handbuch.

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Auch die Lüftersteuerung des Xpredator X3 muss entsprechend verkabelt werden, um den Reglern am Frontpanel Leben einzuhauchen. Ohne tiefgehendes Wissen empfiehlt es sich jedoch nur die Gehäuselüfter an eine manuelle Steuerung anzuschließen. Die Regelung des CPU-Lüfters sollten Sie dem Mainboard überlassen, das entsprechend der gemessenen Abwärme die Umdrehungsgeschwindigkeit anpasst.

Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, die Lüfter direkt über das BIOS oder eine mitgelieferte Software des Mainboard-Herstellers  bzw. Tools wie "Speedfan" zu regeln. Sie geben auch Einblick über die Systemtemperaturen und können bei einem ausgefallenen Lüfter oder überschrittenen Grenzwerten alarmieren.

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Ebenfalls zur deutlichen Erleichterung im Alltag sorgt der praktische Front-USB-Anschluss, im Idealfall schon in der Version 3.0 – auch Superspeed USB genannt. So lassen sich schnelle USB-Sticks und externe Festplatten ohne umständliches Fummeln unter dem Schreibtisch anschließen.  Das Verbindungskabel ist ebenfalls laut Handbuch am Mainboard anzustecken. Nachdem die meisten dieser Anschlüsse im weiteren Verlauf des Zusammenbaus von der Grafikkarte verdeckt werden, sollten Sie vor dem nächsten Schritt sicherstellen, dass alle notwendigen Verkabelungen abgeschlossen sind.

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Die Grafikkarte

Der Einbau der Grafikkarte ist eine der einfacheren Tätigkeiten beim Zusammenbau eines PCs. Sie ist lediglich eine Erweiterungskarte, die immer im obersten freien PCIe-Slot untergebracht werden sollte. Entfernen Sie vor dem Einsetzen der Grafikkarte die entsprechenden Slotblenden auf der Rückseite des Gehäuses.

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Wenn die Grafikkarte gut im PCIe-Slot sitzt und die Arretierung (hier im Bild weiß) dadurch automatisch eingehakt wurde, müssen Sie sie nur mehr fixieren. Dazu reicht meist eine Schraube an der Slotblende schon völlig aus.

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Zu guter Letzt schließen Sie die notwendige Stromversorgung an die Grafikkarte an. Je nach Modell handelt es sich dabei meist um zwei 6-polige Stecker, bei besonders leistungsstarken Exemplaren kann es auch gerne ein 8- und ein 6-poliger sein.

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Zusätzliche Erweiterungskarten

Für den Fall, dass Sie zusätzliche Erweiterungskarten, wie zum Beispiel eine Sound- oder Videocapture-Karte einbauen möchten, empfiehlt es sich, dafür den von der Grafikkarte am weitesten entfernten Slot zu belegen. Die Grafikkarte ist ohnehin schon von ausreichend Abwärme geplagt und mitunter können so mögliche Interferenzen mit anderen Bauteilen verhindert werden.

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Das Finale

Da jetzt alle Komponenten ihren Platz gefunden haben, geht es im nächsten Schritt um die optimale Verkabelung. Im obigen Bild sieht man sehr deutlich, dass die überschüssigen Kabel einer ungestörten Luftzirkulation im Wege stehen. Dadurch heizt sich das Gehäuse unnötig auf und beeinflusst die Lautstärke und unter Umständen sogar die Lebensdauer des Systems.

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Um für mehr Ordnung im Gehäuse zu sorgen, greifen Sie am besten zu klassischen Kabelbindern. Alternativ bieten diverse Hersteller auch unkomplizierte Klettverschluss-Lösungen an, die mittlerweile nicht selten beim Netzteil oder dem Gehäuse beiliegen.

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Damit lassen sich nicht nur brach liegende Kabel in wenigen Handgriffen zusammenbinden, sondern auch mehrere parallel laufende, lose Stränge einfach miteinander vereinen. Diese lassen sich dann dort verstauen, wo man sie nicht mehr als störend empfindet ...

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... beispielsweise über dem optischen Laufwerk im oberen Teil des Gehäuses. So wird eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet. Beim Xpredator X3 schaut das in der Praxis so aus, dass die Luft vorne an den SSDs und Festplatten vorbei angesaugt und über den CPU-Kühler und den hinteren Gehäuselüfter oder die Grafikkarte wieder nach außen befördert wird. Dadurch sollte selbst im Hochsommer kein Hitzestau im Gehäuse auftreten.

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Zum Abschluss können Sie die Seitentüre endgültig verschließen und die Peripherie wie Tastatur, Maus und Monitor anstecken. Vergessen Sie nicht den Kaltgerätestecker fürs Netzteil bzw. dieses auch einzuschalten.

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Mit dem richtigen Know-How und ein wenig Fingerspitzengefühl kann auch ein ungeübter PC-Bastler in nur wenigen Stunden seinen eigenen Gaming-PC von Grund auf zusammenbauen und zum Schluss die Gewissheit haben, im Falle eines Hardwareausfalls auch selbst Hand anlegen zu können. Sollten Sie Fragen oder gar Probleme beim Zusammenbau haben, steht Ihnen jederzeit die Community von overclockers.at zur Verfügung. Viel Spaß beim Basteln! (Matthias Zronek/Zacharias Zair, derStandard.at, 8.5.2013)

Zu Teil 1

Der richtige Spiele-PC zu jedem Preis

Zu Teil 2

Gehäuse bis Monitor: Das richtige Zubehör für den Spiele-PC

Über die Serie

"Gears for Games" ist eine monatliche Koproduktion von Overclockers.at und dem GameStandard. Matthias Zronek und Zacharias Zair präsentieren darin jeden Monat Neuerungen im Bereich Gaming-Hardware und erklären aktuelle Entwicklungen.

>>> Mehr Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem Bereich PC-Hardware finden Sie auf Overclockers.at.

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