Bild nicht mehr verfügbar.

Zeit zur Übergabe, Mister Moyes! (Alex Ferguson und sein Nachfolger bei einem Aufeinandertreffen in Old Trafford 2011)

Foto: ap/Gowthorpe

Manchester - David Moyes wird Trainer-Legende Sir Alex Ferguson bei Manchester United beerben, beide Klubs bestätigten am Donnerstag den Wechsel des schottischen Managers von Everton zum englischen Rekordmeister. Er erhält beim aktuellen Champion einen Vertrag über sechs Jahre und startet am 1. Juli in seinen neuen Job.

Moyes (50) verlässt den Klub aus Liverpool nach Ablauf seines Vertrages zu Saisonende, er hatte Klub-Boss Bill Kenwright am Mittwoch bei einem Treffen mitgeteilt, dass er zu ManUnited wechseln wolle. Ferguson hatte am Mittwoch seinen Rücktritt zum Saisonende nach fast 27 Jahren bei Manchester bekannt gegeben und Moyes als seinen Nachfolger empfohlen.

"Als wir über die Kandidaten diskutiert haben haben wir uns einstimmig für David Moyes entschieden", sagte der 71-Jährige, der United als Botschafter und Verwaltungsratsmitglied erhalten bleibt. "David ist über die Maßen integer, seine Arbeitseinstellung vorbildlich." Er habe Moyes' Leistungen seit langem bewundert und den Kollegen bereits 1998 für den Job seines Assistenten gewinnen wollen, so Ferguson weiter. Everton dankte dem "herausragenden Manager" für die geleisteten Dienste.

"Ich weiß, wie schwer es werden wird, dem besten Trainer nachzufolgen. Aber so ein Angebot kommt nicht sehr oft. Ich freue mich auf die nächste Saison", sagte Moyes. Nun gelte es, die Saison bei Everton (derzeit auf Platz sechs liegend) gut zu Ende zu bringen. "Ich werde alles in meiner Kraft stehende tun, damit wir am Ende so weit oben wie möglich in der Tabelle stehen."

Elf Jahre Everton

Moyes war elf Jahre als Teammanager bei Everton und hat in insgesamt 15 Jahren als Coach noch keinen Titel gewinnen können. Der wie Ferguson in Glasgow geborene Schotte führte Everton in der Saison 2005/06 an die Tür zur Champions League, scheiterte aber in der Qualifikation zur Gruppenphase. Es gelang ihm jedoch, sein Team trotz bescheidenerer finanzieller Mittel im oberen Drittel der Premier League zu stabilisieren. Bei seinem Amtsantritt galten die "Toffees" noch als Abstiegskandidat. 2009 verlor er im erst im Endspiel des FA Cups mit Everton 1:2 gegen den FC Chelsea. Diese Errungenschaften wurden durch die dreimalige Wahl zu Englands Teammanager des Jahres (2003, 2005 und 2009) gewürdigt. Nur einer hat diese Trophäe ebenso oft gewonnen - Alex Ferguson.

Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind Attribute, die im Zusammenhang mit Moyes häufig fallen. So wie sein Vorgänger gilt auch er als emotionaler Charakter, der sich in der Öffentlichkeit fast immer vor seine Spieler stellt. Er gilt als mutig und als ein Mann mit Blick für Talente. Es war Moyes, der einst einem 16-Jährigen namens Wayne Rooney zum Profidebüt verhalf. 1998 bis 2002 war der frühere Profi von Celtic Glasgow auf seiner ersten Station als Teammanager bei Preston North End, 2000 stieg er mit Preston in die 2. Liga auf.

Als Spieler gewann der ehemalige Verteidiger 1982 mit Celtic die schottische Meisterschaft, bereitete sich jedoch schon im Alter von 22 Jahren auf seine Trainer-Laufbahn vor.

Rooney muss bleiben

Derweil hat Manchester United einen Transferwunsch des besagten Rooney abgelehnt.  Der 27 Jahre alte Nationalspieler sei "nicht zu verkaufen", teilte ein Sprecher mit.

Rooney soll beim Klub vorstellig geworden sein, um diesen um eine Freigabe aus seinem bis 2015 datierten Vertrag zu bitten. "Die Zeit ist reif, um weiterzuziehen", seien die Worte des Angreifers gewesen, heißt es in der englischen Presse. Aus seinem Twitter-Profil ließ Rooney am Donnerstag schon die Bezeichnung "Manchester-United-Spieler" entfernen.

Der Stürmer war 2004 für umgerechnet 37 Millionen Euro von Everton nach Manchester gewechselt. Dort stand er zuletzt jedoch deutlich im Schatten von Robin van Persie, den United im vergangenen Sommer für rund 30 Millionen Euro vom FC Arsenal geholt hatte. An Rooney, der bereits im Oktober 2010 mit einem Wechselwunsch abgeblitzt war, soll der neureiche französische Spitzenklub Paris St. Germain Interesse haben. Sein Marktwert wird auf 60 Millionen Euro taxiert. (sid/red 09.05.2013)