Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Enrique Castro-Mendivil

Brüssel - Die Minister der EU-Staaten wollen auf Druck des Europaparlaments die Fischbestände stärker schonen. Darauf einigten sich die Ressortchefs am frühen Mittwochmorgen in Brüssel, wie der irische Landwirtschaftsminister und Verhandlungsleiter Simon Coveney mitteilte. Die Reform soll den Kurs der europäischen Fischereipolitik für die kommenden Jahre bestimmen.

Die Abgeordneten im Europaparlament müssen dem Gesetzeswerk zustimmen und verlangten im Gegenzug mehr Rücksicht auf die strapazierten Fischbestände in Europa. Bereits im Februar hatten die EU-Staaten ihre Position zur Reform der Fischereipolitik beschlossen. Nun besserten sie nach, um eine Einigung mit dem Parlament zu ermöglichen. Irlands Minister Coveney sagte, die Staaten seien dem Parlament in vielen Punkten entgegengekommen. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki zeigte sich zuversichtlich: "Ich denke, dass eine Einigung möglich ist", sagte sie.

Kein Über-Bord-Werfen mehr

So wollen die Staaten etwa das Über-Bord-Werfen ungewollt gefangener Fische stärker einschränken als bisher geplant. Denn die Tiere landen oft verletzt im Wasser und sterben dort - ihr Fang nützt damit niemandem. Die Zahl dieser sogenannten Rückwürfe wollen die EU-Länder im Laufe mehrerer Jahre auf höchstens fünf Prozent der Fänge drücken. Im Februar hatten die Staaten noch bis zu sieben Prozent zulassen wollen.

Zudem wollen die Minister festschreiben, dass die Fangobergrenzen (Quoten) künftig so festgesetzt werden, dass die Fischbestände langfristig stabil sind.

Die EU-Staaten hätten sich "noch ein deutliches Stück" auf das Parlament zubewegt, erklärte die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). "Das war auch, glaube ich, ein richtiges und ein wichtiges Signal. Und es war das Maximale, was sozusagen im Rat (der EU-Staaten) jetzt auch verhandelbar war."

Falls Staaten und Europaparlament zusammenfinden, könnte die Fischereireform innerhalb der nächsten Wochen beschlossene Sache sein. (APA, 15.5.2013)