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Der Erzberg bei Hieflau

Foto: Archiv
Die meisten Ansichtskarten von Eisenerz zeigen die Stadt nicht nur mit dem berühmten Erzberg, sondern im Hintergrund auch mit einem felsigen Gipfel, der die ganze Gegend zu beherrschen scheint - und obendrein auch ziemlich abweisend ausschaut. Es handelt sich dabei um den Kaiserschild, den Bergwanderer sehr gerne aufsuchen, weil er eine imposante Rundsicht bietet und natürlich auch einen herrlichen Tiefblick auf die obersteirische Knappenstadt und deren Umgebung.

Das Gipfelpanorama umfasst etwa den Hochschwab mit Brand- und Ebenstein, die bekannten Erhebungen des Gesäuses, den östlichen Teil der Niederen Tauern und selbstverständlich die übrigen Berge der Eisenerzer Alpen, allen voran der Reichenstein. Zu den Meriten des Berges gehören die prachtvolle Blumenwelt und der Gämsenbestand. Man muss schon viel Pech haben, um keines der quirligen Tiere zu Gesicht zu bekommen.

Der Kaiserschild - dessen Name auf ein kaiserliches Jagdgebiet zurückgeht - bildet insofern eine Ausnahme, als seinen höchsten Punkt kein Gipfelkreuz, sondern eine eherne Fahne krönt.

Der kürzeste Anstieg führt von der Gemeindealm in der Eisenerzer Ramsau auf den Gipfel, aber auch dieser ist etwas mühsam und verlangt Trittsicherheit. Von unten könnte man zur Meinung kommen, dass es überhaupt keinen leichten Durchstieg durch die felsigen Hänge gibt; in der Praxis zeigt sich das Bärenloch - welches zum Teil mit Seilen gesichert ist - als wenig schwierig, doch rutschig und daher mühsam und gefährlich. Da heißt es aufpassen, vor allem beim Abstieg.

Die Route:
Mit dem Auto fährt man bis zum Gasthaus Gemeindealm in der Eisenerzer Ramsau und wählt dann die rote Markierung, die anfangs gemächlich, sehr bald aber steil zur Höhe führt. In vielen Kehren steigt man zum Bärenloch an, wo einige Seilsicherungen das Fortkommen erleichtern. Dann geht es in einer langen Kehre durch schrofiges Gelände zum Gipfel. Gehzeit 3 bis 3½ Stunden.

Beim Abstieg wählt man vorerst die rote Markierung Richtung Hochkogel, zweigt aber im Sattel nach links ab, um durch ein kleines Hochtal die Anstiegsroute zu erreichen, auf der man zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Gehzeit ab Gipfel 2½ Stunden.

Möglich ist auch eine größere Runde über den Hochkogel zum Radmerhals, von dem eine Forststraße in die Ramsau führt. Das verlängert die Gehzeit und den Höhenunterschied aber beträchtlich und sollte nur von konditionsstarken Bergwanderern in Erwägung gezogen werden. Gesamtgehzeit 5½-6 Stunden, Höhenunterschied fast 1100 m. Kein Stützpunkt. Bundesamtskarte 1:25.000 od. 1:50.000, Bl. 100 (Hieflau), 101 (Eisenerz)(Der Standard, Printausgabe 19.07.2003)