Wie die "Wiener Zeitung" in ihrer Freitagsausgabe berichtet, wird das Land Salzburg ohne Verluste aus dem Finanzskandal aussteigen. Am Ende könnte eine neue Landesregierung sogar mit weniger Schulden als vor Bekanntwerden der Affäre darstehen. Der Abbau der im Dezember 2012 zusätzlich aufgetauchten Verbindlichkeiten in der Höhe von 1,8 Milliarden Euro gehe schneller voran als erwartet.

"Es sind jetzt mehr als 80 Prozent davon verkauft worden, und es gibt einen schönen Gewinn. Wir rechnen damit, dass der für den Abbau vorgesehene Zeitraum von 18 Monaten deutlich unterschritten wird", wird ein Involvierter in der Zeitung zitiert. "Es gibt praktisch nur noch Unwägbarkeiten auf der Darlehensseite, doch Banken sind bei Zinsen ja verhandlungsbereit."

Diese Verhandlungen würden offenkundig sehr gut laufen. "Wenn also die Märkte nicht über den Sommer verrückt spielen, wird rechtzeitig für die Nationalratswahl Ende September der bis dahin als Landeshauptmann agierende Wilfried Haslauer (ÖVP) verkünden können, das Spekulations-Abenteuer mit einem Gewinn abschließen zu können", so die Zeitung.

Plus für Schuldentilgung

Die neue Landesregierung könnte damit am Ende mit weniger Schulden dastehen, als die alte vor Bekanntwerden der Spekulationsgeschäfte. Das Plus könnte dazu verwendet werden, die "ganz normalen" Schulden zu tilgen. Die reguläre Schuldenlast laut Landesvoranschlag für 2013 lag in Salzburg zuletzt bei 874 Mio. Euro.

Zwiespältig betrachtet man die rasche Aufarbeitung laut Wiener Zeitung offenbar auf Seiten der Salzburger Sozialdemokratie: In der SPÖ werde befürchtet, dass bei dem Tempo des Ausstiegs das Interesse der nächsten Regierungsparteien (ÖVP, Grüne, Team Stronach) an einer vollständigen Aufklärung der Sache erlahmen könnte. (APA, 31.5.2013)