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Oracle-CEO Larry Ellison versucht einen "Tabubruch" in Patentfragen.

Foto: NORBERT VON DER GROEBEN / REUTERS

Die Übernahme von Softwarehersteller Sun durch Oracle hat dem Unternehmen Anfang 2010 unter anderem die Rechte an Java eingebracht. Rechte, die man schnell zu vergolden suchte: Eine Klage gegen Google und dessen mobiles Betriebssystem Android folgte nur wenige Monate später.

Schutzwürdigkeit

Dabei bediente man sich einer Argumentation, die in der Softwarewelt in Folge für einige Aufregung sorgen sollte: Stellt Oracle doch die Behauptung auf, dass die "Struktur und Organisation" der Programmierschnittstellen (APIs) von Software - im konkreten Fall also Java - geschützt werden kann.

Unterstützung

Das entsprechende Verfahren hat man zwar unter großem medialen Interesse im vergangenen Oktober verloren, bei Oracle will man aber nicht so schnell aufgeben und hat nun Einspruch erhoben. Dieser Schritt scheint nun eine Welle der Unterstützung für Google auszulösen.

Eindringliche Warnung

So haben sich nun unter anderem die Application Developers Alliance Rackspace, TMSOFT und Stack Exchange mit einer Stellungnahme beim Gericht auf die Seite Googles gestellt, wie Arstechnica berichtet. Falls das Gericht der Auffassung von Oracle nachkommen sollte, hätte dies verheerende Auswirkungen, heißt es darin. Werden APIs als patentierbar angesehen, wäre eine Klagewelle gegen praktisch alle Softwarehersteller die Folge, so die Warnung.

"Erpressung"

"Einem Unternehmen ein Copyright auf einzelne APIs zuzusprechen, wäre als ob man einer Firma die exklusiven Rechte auf das "+"-Zeichen gewährt." Und weiter: Oracles Vorgehen sei "nichts weiter als ein lächerlich, beschämender Versuch das Rechtssystem für Erpressung zu nutzen". (apo, derStandard.at, 02.06.13)